Ausgzüge aus den Erhebungs-Ergebnissen:
48 Prozent der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen glauben, dass in Deutschland im Großen und Ganzen alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft die gleichen Chancen auf eine gute Bildung haben. 52 Prozent meinen, dass dies eher nicht der Fall ist. 14- bis 16-Jährige, Schüler sowie Befragte, die derzeit auf die Haupt- bzw. Realschule gehen, meinen häufiger als die jeweils anderen Befragtengruppen, dass in Deutschland im Großen und Ganzen alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft die gleichen Chancen auf eine gute Bildung haben. (…) Der Freundeskreis des Kindes hat nach Meinung von zwei Dritteln (68 %) der Befragten einen (sehr) großen Einfluss auf die Bildungschancen. Etwa die Hälfte (53 %) meint, dass die Bildung der Eltern einen (sehr) großen Einfluss auf die Bildungschancen von Kindern hat. (…) Männer sind etwas häufiger als Frauen der Ansicht, dass die Bildung der Eltern einen (sehr) großen Einfluss darauf hat, ob ein Kind in Deutschland heutzutage eine gute Bildung erhält. Befragte von 17 bis 21 Jahren vermuten etwas häufiger als Befragte von 14 bis 16 Jahren einen (sehr) großen Einfluss des Freundeskreises des Kindes sowie des kulturellen Hintergrundes der Eltern. (…)
## Vorschläge zur Verbesserung der Chancengleichheit – Nahezu alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen (95 %) halten den Vorschlag für sinnvoll oder sogar sehr sinnvoll, Kinder entsprechend ihren Fähigkeiten und Interessen zu fördern. Die überwiegende Mehrheit findet es außerdem (sehr) sinnvoll, dass alle Schulbücher und andere Lernmaterialien kostenlos bereitgestellt werden (89 %), dass Lehrer besser dafür geschult werden, auf Kinder verschiedener sozialer
und kultureller Herkunft einzugehen (88%), dass Schulklassen hinsichtlich der sozialen und der kulturellen Herkunft der Kinder mehr durchmischt werden (73 %) und dass Kinder schon im Kindergarten individuell gefördert werden (63 %). Dass die Lehrer den Unterricht gemeinsam mit einer weiteren Person gestalten, z.B. mit einem Sozialpädagogen oder einem Psychologen, hält etwas weniger als die Hälfte der Befragten (45 %) für einen (sehr) sinnvollen Vorschlag. (…)
## Kenntnisse und Fähigkeiten für die berufliche Zukunft – (…) Nahezu alle Befragten meinen, dass Höflichkeit und Toleranz gegenüber anderen Menschen (99 %), Kenntnisse der deutschen Sprache (97 %) und Selbstorganisation (96 %) für ihre berufliche Zukunft wichtig oder sogar sehr wichtig sein werden. Die überwiegende Mehrheit der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen meint dies auch über die Kenntnisse von Fremdsprachen (88 %), Berufserfahrung in Form eines Praktikums (87 %), gesellschaftliches Engagement (83 %), Kenntnisse in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (82 %), Computer- und Software-Kenntnisse (70 %) sowie Kenntnisse in Politik und Geschichte (68 %). Dass Auslandserfahrung (42 %) oder Kenntnisse in Kunst, Musik und Literatur (28 %) für ihre berufliche Zukunft (sehr) wichtig sein werden, geben vergleichsweise wenige Befragte an.
(…) Frauen meinen häufiger als Männer, dass gesellschaftliches Engagement und Kenntnisse in Kunst, Musik und Literatur für ihre berufliche Zukunft (sehr) wichtig sind. Männer meinen dies häufiger als Frauen über Kenntnisse in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik sowie über Computer- und Software-Kenntnisse. (…) Gesamtschüler und Gymnasiasten meinen häufiger als Haupt- bzw. Realschüler, dass Politik- und Geschichtskenntnisse für ihre berufliche Zukunft (sehr) wichtig sind.
## Meinungen zu Schülern mit Migrationshintergrund – 14- bis 16-Jährige, Schüler sowie Befragte, die derzeit auf eine Haupt-, Real- oder Gesamtschule gehen, finden überdurchschnittlich häufig, dass das deutsche Schulsystem (sehr) gut auf eine wachsende Anzahl von Schülern mit Migrationshintergrund vorbereitet ist.
Dass das deutsche Schulsystem darauf nicht so gut oder eher schlecht vorbereitet ist, meinen überdurchschnittlich häufig 19- bis 21-Jährige, Erwerbstätige und Studenten. (…) Die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen beschreibt das Verhältnis zwischen deutschen Schülern und Schülern mit Migrationshintergrund an ihrer gegenwärtigen bzw. ehemaligen Schule als gut oder sogar sehr gut. Die deutliche Mehrheit hat auch Freunde mit Migrationshintergrund. Allerdings meint nur eine Minderheit der Befragten – (…) –, dass das deutsche Schulsystem derzeit gut auf die im Rahmen der Flüchtlingskrise gestiegene Anzahl von Schülern mit Migrationshintergrund vorbereitet ist. Verbessert werden sollte nach Meinung der Befragten insbesondere der Betreuungsschlüssel an den Schulen, die Schulung der Lehrer sowie die sprachliche Verständigung – etwa durch die Förderung der Deutschkenntnisse der Schüler mit Migrationshintergrund oder durch die Einstellung von Schulpersonal mit entsprechenden Fremdsprachenkenntnissen. „
Die Erhebung wurde vom 17. Oktober bis zum 4. November 2016 mithilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt.
Link: www.stifterverband.org
Quelle: Stifterverband