Dass die Vielfalt der neuen Medien zu Veränderungen im Sprachgebrauch führt, ist unbestritten. Doch inwieweit werden nachlässige Rechtschreibung, kurze Sätze oder zerissene Texte neue Formen der Schriftlichkeit und gehören in den Deutschunterricht? Oder wie viel deutsche Literatur muss der Deutschunterricht beinhalten? Gehören in den Litreraturunterricht neben Grimms Märchen auch türkische oder arabische Märchen? Gelingt es dem Deutschunterricht, auf Sprachformen einzugehen, die nicht dem Standard entsprechen – wie etwa türkisch-deutsch vermischte Jugendsprache? Diesen Fragen stellte sich ein Symposium zur Deutschdidaktik in Augsburg. Der Sprachexperte und Professor für deutsche Sprache und Literatur der Universität Augsburg, Klaus Maiwald, plädiert für mehr Flexibilität im Deutschunterricht. Um die Chancen der Sprachvielfalt und des unterschiedlichen Sprachgebrauchs in der Schule gewinnbringend einsetzen zu können, sind veränderte Rahmenbedingungen notwendig. Maiwald fordert kleine Klassen, die sozial einigermaßen funktionieren, nicht zu viele verschiedene Herkunftssprachen und vor allem Lehrkräfte mit Migrationshintergrund.
Quelle: bildungsklick.de; dpa