Die Zahl der Kinder und Jugendlichen in Hartz IV beziehenden Haushalten, die mindestens einmal mit einer Sanktion belegt wurden, ist im vergangenen Jahr gesunken. Das zeigt eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken Abgeordneten Katja Kipping. 2020 lebten rund 95.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland in Haushalten, die von Hartz-IV-Sanktionen betroffen waren. Von 2016 bis 2019 waren es pro Jahr zwischen 242.000 und 263.000.
Sanktionen gehen nach Gerichtsurteil zurück
Insgesamt sank die Zahl der Leistungskürzungen durch die Jobcenter den Angaben zufolge drastisch seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu Sanktionen im November 2019, wonach nicht mehr als 30 Prozent der Hartz-IV-Leistungen gekürzt werden dürfen. Als Teil der Bedarfsgemeinschaft sind Kinder bei Sanktionen immer mitbetroffen. Denn für die betroffenen Haushalte bedeuten Sanktionen empirisch nachgewiesen Verschuldung, mangelhafte Ernährung oder auch verspätete Mietzahlungen.
Kinder und Jugendliche, die in Armut aufwachsen, haben ohnehin schlechtere Startchancen ins Leben. Sanktionen stellen eine zusätzliche Belastung beim Aufwachsen dar. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit fordert schon lange junge Menschen von Sanktionen auszuschließen oder zumindest die verschärften Sanktionsregeln abzuschaffen.
Quelle: MdB Katja Kipping – Die Linke