Verbände fordern substanzielle Soforthilfen für von Armut betroffene Menschen

Angesichts steigender Preise und pandemiebedingter Mehrausgaben appellieren Gewerkschaften, Sozialverbände und Hilfsorganisationen an die Bundesregierung, schnelle und gezielte Hilfen für von Armut betroffene Menschen zu beschließen. Einen besonderen Fokus legen sie dabei auf junge Menschen. Inflation und Pandemiekosten verschärften die Not von Menschen, die auf existenzsichernde Leistungen wie Hartz IV angewiesen seien, heißt es in einem Offenen Brief an die Bundesregierung. Die Regelsätze für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Systemen der Grundsicherung wie Hartz IV seien ohnehin zu gering. Daher sei es „allerhöchste Zeit, armutspolitisch gegenzusteuern“. Bemängelt wird auch, dass der im Koalitionsvertrag angekündigte Sofortzuschlag für von Armut betroffene Kinder auf sich warten lässt.

Angemessene Soforthilfen gegen Armut eingefordert

Unterzeichnet ist der Brief von 17 bundesweiten Organisationen, darunter der Deutsche Bundesjugendring. Sie verweisen auf den Koalitionsvertrag, in dem vereinbart worden sei, dass bis zur tatsächlichen Einführung der Kindergrundsicherung von Armut betroffene Kinder mit einem Sofortzuschlag abgesichert werden sollten. Wirtschafts- und Energieminister Robert Habeck (Grüne) habe zudem Anfang des Jahres Unterstützungszahlungen beim Wohngeld und Hartz IV angekündigt. 

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. engagiert sich im Rahmen ihrer Initiative bereits seit vielen Jahren gegen Jugendarmut. Mit dem Monitor “Jugendarmut in Deutschland” stellt sie regelmäßig Fakten und Informationen zur Lebenssituation junger von Armut betroffener Menschen zur Verfügung. Die geplante Grundsicherung der Ampelkoalition für Kinder und Jugendliche begrüßt die BAG KJS, mahnt allerdings an, junge Volljährige ausdrücklich einzubeziehen. 

Vor dem Hintergrund der für die Sicherung des soziokulturellen Existenzminimums ohnehin unzureichenden Regelsätze für Kinder, Jugendliche wie Erwachsene, der zusätzlichen Belastungen in der Pandemie sowie hoher Preissteigerungsraten appellieren die Unterzeichner*innen des offenen Briefs an die Bundesregierung, mit dem Sofortzuschlag für von Armut betroffene Kinder und Jugendliche sowie Corona-Hilfen für alle Grundsicherungsbeziehenden zügig gezielte Hilfen in substanzieller Höhe zu beschließen. 

Quelle: Deutscher Bundesjugendring; der Paritätische; KNA; BAG KJS 

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