Schlagwort: Arbeitsförderung

Hohe Kinderarmut trotz guter Wirtschaftslage

Die Armut steigt trotz guter Wirtschaftslage. Darauf weist der DGB in seiner neuen Ausgabe von arbeitsmarkt aktuell hin. Die verbesserte Situation auf dem Arbeitsmarkt habe weder zu einer deutlichen Verbesserung bei der Armutsproblematik generell noch bei der Kinderarmut geführt. Die relative Betroffenheit des Armuts- bzw. Hartz-IV-Risikos von Kindern ist deutlich höher als bei Erwachsenen. Dabei tritt Harzt-IV-Armut regional sehr unterschiedlich auf, sowohl im Vergleich der Bundesländer als auch bei sozialräumlicher Betrachtung. Der DGB legt Ideen zur Bekämpfung von Kinderarmut vor. In erster Linie setzen diese bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit der Eltern an. Neben monetären Leistungen mahnt der DGB an, die soziale Infrastruktur sowie Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder auszubauen.

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Die Situation von Aufstockern auf dem Arbeitsmarkt

Im Durchschnitt der letzten Jahre beziehen rund 1,3 Millionen Menschen Hartz IV und sind berufstätig. Im April 2015 waren es 1,24 Mio. Die positive Beschäftigungsentwicklung geht an diesen Menschen scheinbar vorbei. Sie beziehen SGB II-Leistungen, da ihr erwirtschaftetes Einkommen nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu decken. Die sogenannten Aufstocker gehen häufig Tätigkeiten mit geringem Stundelohn oder geringer Stundenzahl nach. Viele dieser Tätigkeiten sind Minijobs. Und jeder zweite aufstockende Minijobber möchte seine Situation am Liebsten verändern und sucht nach einer anderen Arbeit. Bei den Aufstockern, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, suchen ca. 15% nach einer neuen Stelle. Aufstocker wären häufiger bereit, für eine neue Stelle geringes Einkommen oder lange Anfahrtswege in Kauf zu nehmen als Niedriglohnbeschäftigte ohne zusätzlichen Hartz IV-Bezug. Die Situation von Aufstockern auf dem Arbeitsmarkt hatte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) analysiert. Die Ergebnisse wurden in einem IAB-Kurzbericht veröffentlicht.

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Sind Minijobs eine Sackgasse für qualifizierte Arbeitskräfte?

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Qualifikationspotentiale von ausschließlich geringfügig entlohnt Beschäftigten analysiert. Im Dezember 2014 waren über 5 Mio. Menschen lediglich in Minijobs beschäftigt. Bei diesen Minijobbenden handelt es um eine Beschäftigtengruppe, in der sich viele gut ausgebildete Arbeitskräfte befinden: 51 Prozent dieser Gruppe verfügen über einen beruflichen oder zum Teil sogar akademischen Abschluss, 13 Prozent haben jedoch keine abgeschlossene Ausbildung. Von weiteren 36 Prozent ist das Qualifikationsniveau unbekannt. Nach DGB-Berechnungen kommen unter den 3,1 Mio. Minijobbenden auf eine Person ohne Berufsabschluss etwa vier qualifizierte Arbeitskräfte. Trotz der beachtlichen beruflichen Potentiale dieser Beschäftigtengruppe spielen sie in der Fachkräftediskussion bislang kaum eine Rolle, obwohl viele von ihnen mehr arbeiten wollen. Stattdessen werden sie mit ihren beruflichen Kenntnissen und Fähigkeiten betrieblich oftmals nicht adäquat eingesetzt, und sie sind zahlreichen weiteren Arbeitsmarktrisiken ausgesetzt, wie bspw. der Vorenthaltung arbeitsrechtlicher Ansprüche, niedrigen Löhnen, kaum Teilhabe an formaler Weiterbildung oder mangelnden Chancen auf reguläre sozialversicherte Beschäftigung. Deshalb muss mehr für berufliche Aufstiegschancen für die ausschließlich in Minijob Beschäftigten durch die Umwandlung von Minijobs in reguläre Beschäftigung sowie durch einen besseren Zugang zu Weiterbildung getan werden. Gerade diejenigen, welche durch Umwandlung oder durch Vermittlung in Gute Arbeit nicht besser in den Arbeitsmarkt integriert werden können, sollten durch eine Qualifizierungsoffensive gezielt gefördert werden. Zudem fordert der DGB die konsequente Durchsetzung der Gleichbehandlung bei den Arbeitsbedingungen und eine gesetzliche Neuregelung der Minijobs auf der Basis des vollen Sozialversicherungsschutzes ab dem ersten Euro.

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Langer Hartz IV-Bezug ist nicht immer gleichbedeutend mit langzeitarbeitslos

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) untersuchte, wie Langzeitarbeitslosigkeit und Langzeitleistungsbezug zusammenhängen: Die Zahl der Langzeitarbeitslosen verharrt seit 2010 bei einer Million, etwa jeder Dritte Arbeitslose ist schon mindestens ein Jahr arbeitslos. Unter den Langzeitarbeitslosen ist zwischen 2010 und 2014 der Anteil von Personen gestiegen, deren Chancen am Arbeitsmarkt eher ungünstig sind. Die Wahrscheinlichkeit, aus Langzeitarbeitslosigkeit in eine ungeförderte Beschäftigung zu wechseln, liegt durchschnittlich bei etwa 1,5 Prozent pro Monat, aus Kurzzeitarbeitslosigkeit heraus ist sie etwa sechsmal höher. 4,4 Mio. erwerbsfähige Personen bezogen im Jahr 2014 Arbeitslosengeld II, 70 Prozent von ihnen für mindestens 21 der letzten 24 Monate. Allerdings ist nur jeder vierte dieser Langzeitleistungsbezieher auch langzeitarbeitslos, die übrigen sind entweder kürzer als ein Jahr arbeitslos, erwerbstätig oder stehen dem Arbeitsmarkt beispielsweise wegen Kinderbetreuungsaufgaben nicht zur Verfügung. Fast 1,2 Mio. erwerbsfähige und nicht erwerbsfähige Personen erhielten von Anfang 2005 bis Ende 2013 durchgehend Leistungen. Dennoch stellt Arbeitslosigkeit für Leistungsbezieher meistens nur eine von verschiedenen Phasen in ihrer Biografie dar.

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