Studie: Sinti und Roma bei Bildung weiterhin benachteiligt

Sinti und Roma erleben im deutschen Schul- und Ausbildungssystem nach wie vor „extreme Benachteiligung“: So lautet das Fazit einer noch unveröffentlichten RomnoKher-Studie, deren Ergebnisse einigen Medien vorab vorliegen. Demnach verfügen 40 Prozent der 18- bis 50-jährigen Angehörigen der Minderheiten nicht über eine abgeschlossene Berufsausbildung; knapp 15 Prozent der 18- bis 25-Jährigen verlassen die Schule ohne Abschluss. Abitur oder Fachabitur haben 17 Prozent der befragten Roma und Sinti dieser Altersgruppe. Bereits vor zehn Jahren hatte die RomnoKher-Studie 2011 die Bildungsbenachteiligung deutscher Sinti und Roma aufzeigen können. Auch heute belegt die Studie Diskriminierung in hohem Maße: Etwa 40% der Befragten mit Kindern haben angegeben, dass ihre Kinder Diskriminierung erfahren mussten (davon ca. 60% mit Gewalt, ca. 40% im Unterricht, ca. ein Drittel von Lehrkräften), und etwa zwei Drittel aller Befragten fühlen sich im heutigen Leben wegen ihrer Zugehörigkeit diskriminiert, davon ca. 80% auch im Bildungssystem. Die Studie wird offiziell am 24. Februar 2021 vorgestellt. Anmeldungen zur Online-Konferenz sind unter info@romnokher.de möglich. Die Studie wurde von einer bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der RomanoKher gGmbH durchgeführt. Ihr liegen 614 Interviews mit einheimischen und zugewanderten Roma und Sinti aus allen Bundesländern vor.

Quelle: KNA; Oldenburger Onlinezeitung; RomnoKher ; Spiegel; Deutschlandfunk

Ähnliche Artikel

Cover des Kinder- und Jugendhilfereports

Kinder- und Jugendhilfereport 2024 erschienen

Der „Kinder- und Jugendhilfereport“ (KJH-Report) bündelt wichtige statistischen Daten zur gesamten Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland und verdichtet sie zu Kennzahlen. Basierend darauf liefert der

Skip to content