Der Sozialstatus und das Bildungsniveau haben einer neuen Studie zufolge starken Einfluss auf die Lebenserwartung der Menschen. Nach Angaben des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung gibt es Bevölkerungsgruppen, die ein sehr hohes Alter erreichten und dabei lange fit und gesund bleiben, und es gibt weniger Privilegierte, die eher riskante Verhaltensweisen pflegen, häufiger erkranken und kürzer leben.
Auch in Deutschland gebe es große soziale und regionale Unterschiede bei der Lebenserwartung, sagte Studienautorin Sabine Sütterlin. So könnten neugeborene Jungen im wohlsituierten bayerischen Landkreis Starnberg mit rund acht Jahren mehr Lebenszeit rechnen als ihre Geschlechtsgenossen in der ehemaligen Schuhmachermetropole Pirmasens in Rheinland-Pfalz.
Je niedriger der sozioökonomische Status sei, desto höher sei die subjektiv erlebte Stressbelastung, sagte Institutsdirektor Reiner Klingholz. Auf Dauer fördere dieser Lebensstress die Entstehung von körperlichen Erkrankungen, Depressionen und anderen psychischen Störungen. Hinzu komme, dass Risikofaktoren für die Gesundheit wie Bewegungsmangel, Übergewicht und Rauchen in Gruppen mit niedrigem Sozialstatus überproportional häufig vorkämen.“
Quelle: epd