Social-Media-Team von Hephata macht sich inklusiv

Auch Menschen mit Behinderung möchten ganz selbstverständlich in sozialen Netzwerken aktiv unterwegs sein und sich Gehör verschaffen. Mit einem Projekt dazu arbeitet die Evangelische Stiftung Hephata nun an gleich zwei Anliegen: Zum einen gilt es, Barrieren zu überwinden, die den Zugang für Interessierte in der Einrichtung erschweren. Und zum anderen bringen genau diejenigen, um die es bei Hephata geht, nämlich Menschen mit Behinderung, extrem authentisch das Soziale in die sozialen Medien.

Authentisch und ohne Scheu: Die Social-Media-Teams berichten aus ihrem Alltag, träumen und formulieren ihre Forderungen an die Gesellschaft

Seit Mai hat die Stiftung Hephata ihre Social-Media-Arbeit neu aufgestellt. In Sechser-Teams dürfen sich Menschen mit Behinderung einige Wochen lang als Social-Media-Redakteure ausprobieren, bis die Kommunikationsabteilung am Ende entscheidet, wer am besten dafür geeignet ist, Facebook, Youtube und Instagram zu bespielen. Die Jung-Redakteure berichten über hochaktuelle Themen wie Liebe, Mobbing, gerechten Lohn, Respekt und Mitbestimmung, es geht um sie selbst und ihren Alltag, um ihre Forderungen an die Gesellschaft und was ihnen sonst noch auf den Nägeln brennt. Ein kleiner Traum ist es, einen Dating-Kanal aufzubauen, „weil das Thema Beziehungen natürlich auch für Menschen mit Behinderung total wichtig ist, es aber für viele auch schwierig ist, überhaupt jemanden kennenzulernen“, berichtet Manuela Hannen, Kommunikationsleiterin bei Hephata. Scheu vor der Kamera kennen die Teilnehmer des Projekts nicht: Sie interviewten beispielsweise bereits Promis wie den Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck, die WDR-Moderatorin Bettina Böttinger oder die Youtuberin Jana Riva.

Was ist zu beachten? Wie auf Hasskommentare reagieren? Profis von einer Youtube-Agentur helfen bei der Umsetzung

Um den Projektteilnehmenden den Zugang zu sozialen Netzwerken zu vereinfachen, arbeitet Hephata mit Christoph Krachten und seiner Youtube-Agentur „United Creators“ zusammen. „Natürlich gab es auch die Sorge: Was passiert, wenn es Hasskommentare gibt? Was machen wir, wenn zum Beispiel ein Shitstorm kommt?“, erzählt Hannen. Schließlich sollten die neuen Teammitglieder nicht überfordert werden. Krachten sieht das ganz pragmatisch. Dafür habe man eine feste Strategie, wie jedes andere professionelle Social-Media-Team auch, betont er. Für ihn passen die Menschen mit Behinderung „perfekt in die sozialen Medien“.

Das Team um Hannen und Krachten will jetzt auch andere Menschen mit Behinderung an den eigenen Erfahrungen teilhaben lassen und ihnen Beratung bei der Nutzung von sozialen Medien anbieten.

Quelle: Diakonie RWL

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