Die Europäischen Staats- und Regierungschefs haben wiederholt die Bedeutung von Bildung und Kultur als „Schlüssel zum Aufbau inklusiver und von Zusammenhalt geprägter Gesellschaften“ hervorgehoben. So forderten sie 2017 „eine Verstärkung der Mobilität und des Austauschs, auch durch ein wesentlich gestärktes, inklusives und erweitertes Programm Erasmus+“. Doch wie inklusiv ist die neue Programmgeneration tatsächlich? Die BAG KJS ist Mitherausgeberin eines Positionspapier zur inklusiveren Gestaltung der EU-Bildungs- und Freiwilligenprogramme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps (ESK). Als Umsetzende inklusiver Bildungsprojekte konzentrieren wir uns in dem Positionspapier auf praktische Verbesserungsvorschläge. Sie beruhen auf unseren Erfahrungen der Programmumsetzung in der Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung, der beruflichen und schulischen Bildung sowie der Freiwilligendienste. Damit wollen wir einen praxisgeleiteten Beitrag zur Diskussion um eine Inklusionsstrategie leisten und die Nutzer*innen in den Mittelpunkt stellen. Aus unserer Sicht bezieht sich Inklusion in EU-Bildungsprogrammen auf die Öffnung der Programme für alle Menschen, mit ihren individuellen Bedarfen, Stärken und Lebenslagen. Insbesondere stehen soziale Benachteiligungen wie ein schwieriges familiäres Umfeld, Armutserfahrung, Bildungsbenachteiligung, belastende Wohnverhältnisse, Migrations- und Fluchterfahrung, etc. im Blickpunkt. Vorliegende Ergebnisse zeigen, dass gerade bei Personen, die Benachteiligung oder Diskriminierung erfahren haben, nach der Teilnahme an einem europäischen Bildungsprogramm ein Entwicklungssprung in der persönlichen wie beruflichen Entwicklung zu beobachten ist.
Quelle: BAG KJS