Der § 16h im SGB II hat die Möglichkeit geschaffen, Jugendliche und junge Erwachsene über auftauchende Arbeit anzusprechen, die drohen aus dem Hilfesystem rauszufallen oder bereits rausgefallen sind. Forscher*innen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) haben sich angeschaut wie gut das funktioniert. Markus Promberger, Isabell Klingert und Anton Nivorozhkin haben ihre Forschungsergebnisse im IAB-Forum, dem Online Magazin des IAB, veröffentlicht.
Über die Gesamtzahl der Personen, die eine Maßnahme nach § 16h SGB II begonnen haben, liegen bislang keine Daten vor. Ebenso ist unbekannt, wie viele Menschen überhaupt solche Maßnahmen benötigen würden. Folglich gibt es weder Informationen darüber, inwieweit die Maßnahmen die Zielgruppe erreichen, noch darüber, wie oft die Maßnahmen aus welchen Gründen abgebrochen werden. Gleichwohl erlauben Daten aus 15 Jobcenterbezirken in 8 Regionaldirektionen erste Einschätzungen. Die Anzahl der lokalen 16h-Projekte und die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher unter 25 Jahren unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland erheblich. Mitte 2019 existierten bundesweit 132 16h-Projekte. Gestiegen ist auch die Zahl der jungen Menschen, die dank dieser Projekte in das System der Grundsicherung aufgenommen und damit entsprechend gefördert werden konnten. Von März bis Mai 2019, dem letzten Zeitraum, für den bislang Daten vorliegen, waren es mehr als 1.400 Personen. Dennoch führen viele Jobcenter bisher noch keine Projekte nach § 16h SGB II durch. Die Forscher*innen identifizieren unterschiedliche Gründe wie drängende andere Probleme der Jobcenter oder eine bereits hinreichende Betreuung durch die Jugendhilfe.
Die Autor*innen des Magazinbeitrags ziehen ein überwiegend positives Fazit, auch wenn die Heterogenität der Projekte groß ist und die beteiligten Akteure (Jobcenter, Jugendämter, Träger) unterschiedlichen Logiken und Kulturen folgten.
Quelle: IAB