Nach Angaben der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) gab es im Dezember 2019 insgesamt rund 22,42 Millionen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte (ohne Auszubildende). Fast jede*r Fünfte von ihnen arbeitete 2019 bundesweit für einen Lohn unter der so genannten Niedriglohnschwelle, verdiente also weniger als zwei Drittel des mittleren Bruttoentgelts. Über vier Millionen Menschen sind betroffen, offenbart eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken. Unterscheidet man nach Wirtschaftszweigen, schneidet trotz des gesetzlichen Mindestlohns das Gastgewerbe auch weiterhin am schlechtesten ab (63,4 Prozent), gefolgt von Private Haushalte mit Hauspersonal (57 Prozent), Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (54,9 Prozent), Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (49,7 Prozent). In den ostdeutschen Bundesländern lag der Anteil der zum Niedriglohn arbeitenden mit 30,4 Prozent im Jahr 2019 nahezu doppelt so hoch wie in Westdeutschland, wo 16,3 Prozent der Vollzeitbeschäftigten zum Niedriglohn arbeiten mussten. Die Bundesregierung bestätigt mit ihrer Antwort die Tatsache, dass insbesondere Jüngere (unter 25 Jahren), Frauen und Menschen ohne Berufsabschluss den Niedriglohnsektor dominieren. Die Abgeordnete Susanne Ferschl hat die über 600 Seiten umfassende Antwort ausgewertet.
Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages; Susanne Ferschl (MdB) – Die Linke