IN VIA fordert Qualitätsverbesserungen in der dualen Ausbildung

Trotz 43.500 noch unbesetzter Ausbildungsplätze gibt es in diesem Ausbildungsjahr 20.600 junge Menschen, die bei ihrer Ausbildungsplatzsuche leer ausgehen. Dies zeigen die gestern veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e. V. fordert, die Qualität der Ausbildung zu verbessern und jedem/r ausbildungsfähigen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zu ermöglichen, der seinen bzw. ihren Neigungen entspricht.

„Zu den 20.600 unversorgten jungen Menschen kommt hinzu, dass noch viel mehr Jugendliche in Ausbildungsberufen sind, die nicht ihren Berufswünschen entsprechen. Viele sind zudem mit der Qualität ihrer Ausbildung unzufrieden. Dies ist ein wichtiger Grund dafür, dass 24,6 Prozent der Ausbildungen abgebrochen werden“, kritisiert Marion Paar, Generalsekretärin von IN VIA Deutschland.

Aus Ergebnissen einer aktuellen Befragung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) von 13.603 Auszubildenden geht hervor, dass sich der Zugang junger Menschen zu einer ihren Interessen entsprechenden Ausbildung deutlich auf die Zufriedenheit und das Durchhaltevermögen in der Ausbildung auswirkt. Aber mehr als jede/r fünfte Auszubildende der Befragten absolviert eine Ausbildung in einem Beruf, der eigentlich nicht geplant war. Dabei gelingt es jungen Männern anscheinend häufiger, in ihrem Wunschberuf unterzukommen als jungen Frauen.

Ausschlaggebend sind hierbei die Berufswünsche der Frauen und das Einstellungsverhalten der Betriebe. Seit Jahrzehnten gelingt es nicht, tradierte Rollenbilder aufzubrechen und jungen Frauen Zugänge zu einem breiten Berufsspektrum zu eröffnen.

Mit Blick auf die schlechteren Ausbildungsbedingungen in den frauendominierten Berufen fordert IN VIA, die Ausbildungsqualität zu erhöhen, etwa durch höhere Ausbildungsvergütungen, gerechter verteilte Arbeitszeiten, weniger Überstunden und ein gutes Betriebsklima.“

Link: www.invia-deutschland.de

Quelle: IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e. V.

Dokumente: IN_VIA_-_Pressemeldung_03_11_16.pdf

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