Politische Bildung gehört zur Jugendsozialarbeit

Der politischen Bildung von Kindern und Jugendlichen muss deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dies war das einhellige Votum in einer Anhörung des Familienausschusses über den 16. Kinder- und Jugendbericht. Dabei war die klare Botschaft, dass politische Bildung nicht neutral sein könne, sondern sich an der demokratischen Ordnung und ihren Werten orientieren müsse.

Lisi Maier – Vorsitzende der BAG KJS, des BDKJ und des Deutschen Bundesjugendrings begrüßte ausdrücklich, dass politische Bildung „nicht neutral“ sein dürfe, sondern mit einem Bekenntnis zu den demokratischen Prinzipien einhergehen müsse. Zugleich warnte sie davor, politische Bildung nur als einen „Brandlöscher“ im Fall von rechtsextremistischen Übergriffen oder bei einem Anwachsen rechtsextremistischer Übergriffe zu begreifen. Politische Bildung sei nicht nur ein gesetzlich verbrieftes Recht, sondern eine Daueraufgabe. Kinder und Jugendliche müssten in die Lage versetzt werden, sich als politische Subjekte zu begreifen und zu handeln. Diese Erkenntnis müsse auf die Ebene der Länder und Kommunen transportiert werden, da diese maßgeblich für die politische Bildung zuständig seien.

Der vom 18. – 20. Mai 2021 stattfindenden Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) widmet sich der politischen Bildung auch in Form eines Schwerpunkthemas. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) nutzt diesen Anlass, um klarzustellen, dass politische Bildung integraler Bestandteil der Jugendsozialarbeit ist. „Junge Menschen müssen mitentscheiden können, wenn es um die Gestaltung ihrer Lebenswelten und ihrer Zukunft geht!“, so Ingo Grastorf, Vorstandsmitglied der BAG EJSA. In einem Positionspapier bringt die EJSA zum Ausdruck, dass politische Bildung in der Jugendsozialarbeit abseits fest umrissener Vorgaben und etablierter Institutionen als spezifische Herausforderung verortet sei, die Schule und Familie allein nicht bewältigen können. Auftrag und Ziel ist die Befähigung junger Menschen, sich mit ihren Lebenswelten und den gesellschaftlichen Bedingungen auseinanderzusetzen sowie sich an deren Gestaltung zu beteiligen.

Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages; BAG EJSA

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