Wichtigste Erkenntnisse der Längsschnittumfrage zur Arbeitsmarktpolitik zwischen 2010 und 2013:
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## Während die Arbeitslosenzahlen in den vergangenen Jahren stagnierten, wurden die Leistungen zur Eingliederung in Arbeit massiv gekürzt. 2010 waren dafür noch 6,6 Milliarden Euro eingeplant, bis 2013 sank dieser Ansatz dann stetig bis auf 3,9 Milliarden Euro. Gleichzeitig kommt immer weniger Geld davon tatsächlich der Förderung von Arbeitslosen zugute, denn haushaltsrechtlich können die Jobcenter zusätzliche Verwaltungskosten zu Lasten der eigentlichen Fördermittel finanzieren. …
## Im Vergleich zu 2010 ist praktisch jeder zweite geförderte Maßnahmenplatz verschwunden (49 Prozent). Das Angebot hat sich in nur drei Jahren regelrecht halbiert. Besonders deutlich sind die Verluste bei den Arbeitsgelegenheiten, die um zwei Drittel zurückgegangen sind. Der Beschäftigungszuschuss spielt als Integrationsinstrument faktisch überhaupt keine Rolle mehr. …
## Bereits in der Umfrage 2012 hatten sich 27 Prozent der Träger aus der Arbeit für Langzeitarbeitslose
verabschiedet oder waren gezwungen, in die Insolvenz zu gehen. In 2013 sind es noch einmal zehn Prozentpunkte mehr geworden. 37 Prozent der Träger haben in nur drei Jahren ihre Arbeit für Langzeitarbeitslose gänzlich einstellen müssen. Weitere 20 Prozent berichten über nicht nur leichte oder deutliche, sondern über massive Einschränkungen ihrer Arbeit, nicht nur durch gestrichene Maßnahmenplätze, sondern ebenso gestrichene Sozialarbeiterstellen, gekürzte Qualifizierungsanteile oder gekürzte Förderzeiträume. …
## Rund die Hälfte aller Langzeitarbeitslosen hat am Arbeitsmarkt nur geringe Chancen, weil sie über keinen
Berufsabschluss verfügen. Doch die Jobcenter stellen nur wenige Förderangebote bereit, um diese Personen
mit einer beruflichen Qualifizierung zu unterstützen. …
## Es geht um Menschen, die vielfach mit pädagogischer und sozialarbeiterischer Hilfe zuallererst wieder an die Anforderungen eines Arbeitsalltages herangeführt werden müssen. Es geht vielfach um Menschen, die gesundheitlich so beeinträchtigt sind, dass sie in der Tat nicht mehr als drei Stunden am Tag arbeiten können und diese drei Stunden sogar nicht einmal immer am Stück. …
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## Perspektiven und Aufwärtsmobilität müssen durch Qualifizierung besser als bisher gefördert werden. Die Ursache für verfestigen Hilfebezug ist häufig eine geringe Qualifikation. Die Hälfte der rund zwei Millionen arbeitslos gemeldeten Personen im Hartz-IV-Bezug verfügt über keinen Berufsabschluss. Die Jobcenter geben derzeit nur sehr punktuell die Chance, Berufsabschlüsse nachzuholen. Nur ungefähr ein Prozent erhält ein Qualifizierungsangebot, das zum Berufsabschluss führt. …
## Um wirksam fördern zu können, braucht es langfristige Maßnahmen und die Ausrichtung am Einzelfall. Notwendig sind nachgehende Betreuungsangebote zur Absicherung (…) Beschäftigungsverhältnisse. Das Instrument der Arbeitsgelegenheiten muss wieder direkt mit Angeboten der sozialpädagogischen Begleitung und Qualifizierung verknüpft werden können.
## Schließlich braucht es Angebote der öffentlich geförderten Beschäftigung, um auch denen Teilhabe zu ermöglichen, die auf absehbare Zeit keine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt haben werden. …
Die Untersuchungsergebnisse in vollem Textumfang entnehmen Sie dem Anhang.
Quelle: Paritätischer Gesamtverband
Dokumente: laengsschnittumfrage_arbeitsmarktpolitik_2014_web.pdf