Das Ypsilon macht den Unterschied. Zumindest zwischen der Beratung im Jobcenter und der Beratung der online-Plattform Joycenter.net – Dein Jobcenter 2.0.
Mehrere Hartz-IV-Empfänger aus Aachen haben das neue Internet-Angebot an den Start gebracht. Die ersten Klickzahlen versprechen Erfolg für die Selbsthilfe-Initiative joycenter.net. Die Betreiber haben Mühe, allen Anfragen nachzukommen.
“ Der Bedarf ist riesig“, sagt Klaus Heck. Der Sozialpädagoge und ehemalige Unternehmer, der heute selbst von Hartz-IV betroffen ist, treibt das Joycenter maßgeblich mit voran. Zwischen fünf und neun Menschen und Berater sorgen regelmäßig im Hintergrund dafür, dass die Seite läuft. „Wir beraten, fördern und vermitteln – aber so, wie du es gut findest“, heißt es auf der Eingangsseite. Heck betont, die Jobcenter seien nicht die Hauptgegner. Ihr Protest richte sich vor allem gegen die Politiker, die diese Gesetze beschlossen haben.
Leistungsbezieher sehen sich heute permanenten Kontrollen ausgesetzt und von Sanktionen bedroht. Zugleich fühlen sie sich oft genug der Willkür von Sachbearbeitern ausgesetzt. An dieser Stelle aber setzt Joycenter an: Die überwiegende Mehrheit der Jobcenter-Beschäftigten sei freundlich und hilfsbereit, sagt Heck. Ihr Problem sei, dass die Gesetzte permanent überarbeitet und dadurch immer unüberschaubarer werden.
Für die Betreiber der Beratungsplattform ist vor allem ärgerlich, dass die Hälfte der Sozialausgaben in die Verwaltung und nicht in die Leitungen fließen. Den Hilfebedürftigen käme somit weniger Geld zu Gute. Als Lösung schlägt Heck und seine Kollegen das bedingungslose Grundeinkommen vor. Sie sind der Ansicht, dass das einen Großteil des jetzigen Verwaltungsapparates überflüssig machen würde. “
Quelle: Aachener Nachrichten; Bundesagentur für Arbeit