Ohne sie ist alles nichts

Unter dem Motto „Ohne sie ist alles nichts“ fand der 14. Dialogtag der Katholischen Jugendsozialarbeit (KJS) Bayern Mitte Oktober in Regensburg statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe, die seit 2004 durchgeführt wird, stand in diesem Jahr die Wertschätzung von Mitarbeiter*innen in der Jugendsozialarbeit.
Für Vladislav Perkov ist Anerkennung am Arbeitsplatz unverzichtbar. Denn fehlende Wertschätzung sei, nach Einschätzung des Leiters der Lernwerkstatt im Regensburger Gewerbepark der KJF, einer der drei häufigsten Gründe, warum Mitarbeiter*innen ihren Arbeitsplatz wechseln.

Dass es darauf keine allgemeingültige Antwort gibt, brachte Axel Möller, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (KJS) Bayern, gleich zur Eröffnung des Dialogtags auf den Punkt: „Wertschätzung in der Arbeitswelt umfasst viele unterschiedliche Aspekte und bedeutet für jeden Einzelnen etwas Anderes.“

Anerkennung als Instrument der Mitarbeiterbindung

Auch wenn das Gefühl, sich wertgeschätzt zu fühlen, individuell ist, so ist unbestritten, dass Wertschätzung Mitarbeiter*innen motiviert und an den Arbeitgeber bindet. Zu diesem Aspekt haben sich rund 70 Expert*innen und Fachkräfte aus ganz Bayern ausgetauscht. Denkanstöße dazu lieferte die Theologin und Pädagogin Angelika Gabriel mit ihrem Impulsvortrag Ohne sie ist alles nichts. Darin erläuterte sie die (organisations-)psychologischen und zwischenmenschlichen Gründe für Wertschätzung am Arbeitsplatz und verwies darauf, wie Achtung und Respekt zu einer anerkennenden Atmosphäre beitragen. Dazu zählen u. a. Aufmerksamkeit, Dankbarkeit, eine freundliche Gestik und Mimik sowie die Bereitschaft, um Meinung und Rat zu fragen. Unerlässlich ist laut Angelika Gabriel zudem der Rahmen, den Führungskräfte setzen, indem Sie beispielsweise Mitsprache ermöglichen und faire Gehälter zahlen, aber auch besondere Ereignisse wie Dienstjubiläen und Renteneintritt präsent haben. Darüber hinaus erfuhren die Zuhörer*innen, dass sich Wertschätzung durch Trainings und Beteiligungsformate erlernen und etablieren lässt.

Verleihung des Goldenen Tropfens

Zum Schluss des Dialogtages wurde der „Goldene Tropfen“ an die Koordinierungsstelle Schulverweigerung „Roven“ verliehen (s. Foto). Mit diesem Preis werden herausragende Personen und Initiativen geehrt, die sich besonders um benachteiligte Jugendliche verdient gemacht haben. Mit der Entscheidung für das Projekt ROVEN aus Würzburg würdigt die KJS Bayern nicht nur die herausragende Unterstützung für schulverweigernde Jugendliche in schwierigen Lebenslagen, sondern auch den wertschätzenden Umgang mit den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen.

Quellen: Deutscher Caritasverband Landesverband Bayern e.V., KJF Regensburg

 

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