Muslimfeindlichkeit ist in Deutschland besonders stark ausgeprägt

Der Bericht Being Muslim in the EU der Europäischen Grundrechteagentur FRA belegt, dass innerhalb der Europäischen Union die Muslimfeindlichkeit seit 2016 gravierend angestiegen ist. In Deutschland sind Muslim*innen demnach nach Österreich am häufigsten mit Diskriminierung konfrontiert.

Deutschland liegt deutlich über dem EU-Schnitt

Bei der letzten Befragung vor acht Jahren berichteten EU-weit 39 Prozent der teilnehmenden Muslim*innen, Rassismus aufgrund ihres Glaubens erfahren zu haben. Im Jahr 2022 stiegt der Anteil der Betroffenen auf 47 Prozent an. Dabei liegt Deutschland mit 68 Prozent deutlich über den EU-Durchschnitt.

Diskriminierung erschwert Job- und Wohnungssuche

Besonders deutlich wird die Diskriminierung auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt. Laut des Berichts sind in der EU 40 Prozent der Muslim*innen für ihre derzeitige Stelle überqualifiziert, während dies nur auf 22 Prozent aller Menschen in der EU zutrifft. Schwierigkeiten beim Kauf oder der Anmietung einer Wohnung haben 35 Prozent der Befragten. Damit ist der Anteil um 12 Prozentpunkte im Vergleich zu 2016 gestiegen.

Antidiskriminierungsbeauftrage fordert Strategie gegen religiöse Diskriminierung

Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, nimmt den Bericht zum Anlass, eine umfassende Strategie gegen religiöse Diskriminierung zu fordern. Als zentrale Punkte nannte sie in diesem Kontext Prävention und Sensibilisierung ebenso wie einen verstärkten Diskriminierungsschutz.

An der Befragung nahmen 9.604 Muslim*innen in 13 EU-Ländern von Oktober 2021 bis Oktober 2022 teil. Sie fand also vor den Hamas-Angriffen gegen Israel am 7. Oktober und dem darauf folgenden Krieg im Gazastreifen statt.

Quelle: kna

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