Neu berechnete Hartz IV-Quoten für Kinder und Jugendliche

Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit lebten im Dezember 2016 knapp 2 Mio. Kinder und Jugendliche in Familien, die auf Hartz IV angewiesen waren. Aus den Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren in SGB-Bedarfsgemeinschaften und der altersgleichen Bevölkerung errechnete das Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) die SGB II-Quote für Minderjährige neu aus. Ende 2016 betrug diese im Bundesdurchschnitt 14,8 Prozent.

Differenziert nach Altersgruppen

Differenziert nach Altersgruppen der Kinder und  Jugendlichen ergaben sich nach BIAJ-Berechnungen Ende 2016 folgenden SGB II-Quoten:

16,2 Prozent in der Altersgruppe unter drei Jahre, 16,7 Prozent in der Altersgruppe 3 bis unter 6 Jahre, 15,0 Prozent in der Altersgruppe 6 bis unter 15 Jahre und 11,2 Prozent in der Altersgruppe 15 bis unter 18 Jahre . In der Altersgruppe unter 15 Jahre betrug die SGB II-Quote Ende 2016 15,6 Prozent. In einzelnen Regionen weichen die berechneten SGB II-Quoten erheblich von den genannten durchschnittlichen SGB II-Quoten in der Bundesrepublik Deutschland ab.

In Westdeutschland betrug die SGB II-Quote u18Ende 2016 13,5 Prozent, in Ostdeutschland 20,4 Prozent. Die SGB II-Quote u15betrug Ende 2016 in Westdeutschland 14,3 Prozent, in Ostdeutschland 21,1 Prozent.

Die SGB II-Quoten in Ländern, Großstädten und Kreisen

In den Ländern reichte die SGB II-Quote u18 Ende 2016 von 31,0 Prozent im Land Bremen und 30,2 Prozent in Berlin bis 7,1 Prozent in Bayern. Die SGB II-Quote u15 reichte Ende 2016 in den Ländern von 32,4 Prozent im Land Bremen bis 7,5 Prozent in Bayern.

Die durchschnittlichen SGB II-Quoten in der Summe der 15 Großstädte sind wesentlich höher als die durchschnittlichen SGB II-Quoten in der „Bundesrepublik ohne Großstädte“. In der Altersgruppe unter 18 Jahre betrug die SGB II-Quote in den Großstädten Ende 2016 durchschnittlich 23,2 Prozent, in der „Bundesrepublik ohne Großstädte“ 13,0 Prozent.

Die SGB II-Quoten in der Altersgruppe unter 18 Jahre reichen Ende 2016 in den Großstädten von 32,5 Prozent in Essen bis 11,3 Prozent in München. In nur drei Großstädten , Dresden, Stuttgart und München, wurde Ende 2016 eine niedrigere SGB II-Quote u18 ermittelt als im Bundesdurchschnitt (14,8 Prozent)-in den Altersgruppen 6 bis unter 15 Jahre und 15 bis unter 18 Jahre nur in zwei Großstädten (Stuttgart und München) bzw. in nur einer (München).

In den 401 Kreisen reichte die SGB II-Quote u18 Ende 2016 von 39,8 Prozent in Gelsenkirchen und 37,5 Prozent in Bremerhaven bis 2,3 Prozent in Pfaffenhofen an der Ilm und 2,2 Prozent in Eichstätt.

Die ausführlichen Tabellen (28 Seiten) entnehmen Sie der Homepage des BIAJ.

Quelle: Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe

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