Mit Prämien Ausbildungsplätze absichern – Ist das der richtige Weg?

Die Corona-Krise geht jetzt in das zweite Jahr. Der Ausbildungsmarkt unterliegt seit Frühjahr 2020 pandemiebedingten starken Einschränkungen. In Medienberichten wird immer wieder vor einer ausbildungslosen Genration Corona gewarnt. Im Februar 2021 waren 37.000 Ausbildungsplätze weniger bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldet als im Vorjahr. Auch die Zahl der Bewerber*innen, die bei der BA als ausbildungssuchend registriert sind, ist im Vergleich zum Februar 2020 um 40.000 zurück gegangen. Die Bundesregierung und die Allianz für Ausbildung haben beschlossen, Hilfen für Betriebe und Auszubildene aufzustocken. Die Prämien des Programms „Ausbildung sichern“ sollen für das neue Ausbildungsjahr verdoppelt werden.

Neu ist, dass Betriebe künftig Zuschüsse zu Kosten externer Prüfungsvorbereitung erhalten können. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hatte mittels einer Betriebsumfrage belegt, dass fast jeder dritte Ausbildungsbetrieb im Zuge der Corona-Krise Ausbildungsinhalte nicht adäquat vermittelt werden konnten.

Sind Prämien für Betriebe angesichts dieser Situation der richtige Weg? Seit Jahren herrscht eine Schieflage auf dem Ausbildungsmarkt. Tatsächliche Zuwächse an betrieblichen Ausbildungsplätzen sind nicht zu erwarten. Immer mehr Betriebe ziehen sich aus der Ausbildung zurück. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. fordert daher eine gesetzlich verankerte Ausbildungsgarantie. Auch zusätzliche außerbetriebliche Ausbildungsplätze können eine Möglichkeit sein, diese Garantie umzusetzen. Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit hatte bereits 2015 Hinweise zur Umsetzung einer Ausbildungsgarantie veröffentlicht.

Quelle: BA; BMAS; BAG KJS; Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit

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