Krankenkasse: Rauschtrinken bei Jugendlichen geht in der Pandemie zurück

Der exzessive Alkoholkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist in der Corona-Pandemie bundesweit deutlich zurückgegangen. Einer Auswertung von Daten der Kaufmännische Krankenkasse (KKH) zufolge lag der Anteil der 12- bis 18-Jährigen an allen im Krankenhaus behandelten Alkoholvergiftungen im Corona-Jahr 2020 bei 18,1 Prozent. Das teilte die KKH Anfang Januar 2022 mit. Das sei nicht nur der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2006, sondern auch der stärkste Rückgang im Jahresvergleich. Im Jahr 2019 lag der wegen Rauschtrinkens stationär behandelte Anteil an Jugendlichen noch bei 21,2 Prozent. Wobei Jugendliche während der Pandemie durch Ausgangsbeschränkungen und Kontaktbegrenzungen auch kaum mit Gleichaltrigen unterwegs waren.

Rückgang des Rauschtrinkens auch in absoluten Zahlen

Auch die absoluten Zahlen zeigen, dass während der Pandemie weniger Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt wurden. Der Rückgang beruht dabei nicht etwa auf einer Anteilsverschiebung in den Altersgruppen. Es gibt tatsächlich deutlich weniger Betroffene als vor der Pandemie. Laut KKH waren es 2020 deutschlandweit rund 12.000. Im Jahr zuvor waren es noch 17.000. 

Diejenigen, die bereits vor der Krise in einer Krise steckten und denen Corona besonders zugesetzt habe, dürften laut KKH eher zu denen gehören, die seit Beginn der Pandemie mehr Alkohol trinken. Ebenso diejenigen, die seit Corona Perspektiven verloren haben. Doch da Alkohol kein Problemlöser ist und auch nicht bei der Bewältigung der Pandemie helfe, dürften Präventions- und Hilfsangebote nicht runtergefahren werden, so die KKH. Neben Präventionsangeboten vieler Krankkassen spricht auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Jugendliche mit „Kenn dein Limit“ direkt an.  

Quelle: edp; KKH; BZgA 

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