Knapp 26 Prozent der jungen Erwachsenen armutsgefährdet

In Deutschland gelten 25, 6 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren als armutsgefährdet. Dicht gefolgt von den unter 18-Jährigen mit 20, 1 Prozent. Armut wirkt sich auf zahlreiche Lebensbereiche aus, einige davon haben die Grünen in einer Kleinen Anfrage zum Thema gemacht. Die Bundesregierung hat das Thema Jugendarmut nicht auf der politischen Agenda, wie die Antwort auf die Anfrage offenbart. Beate Walter-Rosenheimer, Sprecherin für Jugendpolitik und Aus- und Weiterbildung der Grünen Bundestagsfraktion ist überzeugt: „Knapp 26 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren gelten als armutsgefährdet. Das ist eine alarmierende Zahl und beileibe keine Randnotiz.“ Zu themenrelevanten Fragen wie beispielweise Armutsgefährdung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit erhöhten Unterstützungsbedarf oder in Maßnahmen des Übergangssystems fehlen der Bundesregierung grundlegende Erkenntnisse. Zudem verfügt die Bundesregierung über keine Erkenntnisse, wo erwerbsfähige Leistungsberechtigte unter 25 Jahren unterkommen, wenn sie die volle Härte der Sanktionen trifft oder ob sie gar in die Wohnungslosigkeit abrutschen. Genauso wenig ist der Bundesregierung bekannt, aus welchen Gründen Leistungsberechtigte, Beratungstermine nicht wahrnehmen oder ob sie physisch oder psychisch erkrankt sind. Diese mangelhaften Kenntnisse dokumentieren die Grünen in einer Auswertung der Regierungsantwort, die den „Jugendsozialarbeit News“ vorliegt. Fakten und weitreichende Informationen zum Thema Jugendarmut bündelt der „Monitor Jugendarmut in Deutschland“, den die BAG KJS im zweijährigen Rhytmus veröffentlicht.

Jugendarmut ist ein alarmierendes Problem

Mit der Anfrage der Grünen haben innerhlab kürzester Zeit zwei Parteien der Bundesregierung in Sachen Jugendarmut auf den Zahl gefühlt. Beide Male konnte die Regierung nur mit unzureichenden Erkenntnisse aufwarten.

Dazu erklärt die Bundestagsabgeordnete Walter-Rosenheimer: „Die Antworten auf unsere Kleine Anfrage zeigen, wie wenig die Bundesregierung das Thema Jugendarmut auf der Agenda hat und wie sehr sie bereit ist, die Lösung drängender Probleme in die Zukunft zu verschieben. Gerade die jungen Menschen, die ohnehin nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren und aufgewachsen sind, brauchen mehr und vor allem passgenaue Unterstützung, hier ist die Politik gefordert, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Wir Grüne fordern eine Kindergrundsicherung, die Eltern und Kinder von Anfang an das Leben leichter macht. Wir wollen eine Ausbildungsgarantie, um allen Jugendlichen den Weg in die Ausbildung zu öffnen. Und wir setzen uns ein,  schnellstmöglich die Vollsanktionierung im SGB II gerade für junge Menschen unter 25 Jahren abzuschaffen.“

Die Grünen, die Linke und eine Vielzahl von Verbänden fordert schon lange, die Zahl wohnungsloser und von den Sozialsystemen entkoppelter Jugendliche systematisch zu erfassen. Mit dem Kabinettsbeschluss, künftig eine bundesweite Wohnungslosenstatitstik zu führen, hat die Regirung einen wichtigen Akzent gesetzt.

Quelle: Bundestagsfraktion Die Grünen – MdB Walter-Rosenheimer

 

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