Jugendseelsorgerin kritisiert mit Blick auf Jugendliche in Krisensituationen die Corona-Weihnachtsdebatte

Weihnachten wird nach Meinung der katholischen Jugendseelsorgerin Schwester Magdalena Winghofer in der aktuellen Debatte um die Corona-Maßnahmen zu sehr auf ein Familienfest reduziert. „Es stimmt biologisch, dass wir alle eine Familie haben. Aber nicht alle haben einen familiären Sozialkontext, indem es sich gut Weihnachten feiern lässt“, sagte die Ordensfrau der Katholischen Nachrichten Agentur (KNA). Sie störe auch, dass von Verantwortlichen in der Politik bewusst nicht das christliche Fest gesehen werde, sondern allein das Familienfest. Es gerieten jene aus dem Blick, die einsam und schon jetzt am härtesten von den Kontaktbeschränkungen betroffen seien, sagte Winghofer. Zugleich verwies sie auch auf junge Menschen, für die Weihnachten kein Familienidyll, „sondern die Hölle“ sei. Es gebe Menschen, die die Härten der Kontaktbeschränkungen besonders tragen müssten, um jenen mit einer halbwegs heilen Familie ein schönes Fest zu ermöglichen, „zu einem Datum, von dem die, die keine heile Familie haben, oft schon ohne Corona Angst haben“, schrieb Winghofer auf Facebook. Sie selbst habe die Erfahrung gemacht, dass schon in den vergangenen Jahren junge Menschen aus Nürnberg und Umgebung ihren Orden, die Congregatio Jesu, fragten, ob sie Weihnachten dort verbringen könnten. Auch Krisentelefone stünden an Weihnachten nicht still. „Für mich ist die Frage: Wie sehr haben wir, haben Entscheidungsträger die ganze Bandbreite von Lebenssituationen im Blick“, so Winghofer.

Quelle: KNA

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