Die Zahl der Wohnungslosen ist nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) im vergangenen Jahr auf 678.000 Menschen gestiegen. Das bedeutet einen Anstieg um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei sei die Zahl der Menschen ohne Wohnung und ohne Fluchthintergrund mit 1,2 Prozent weniger stark angestiegen als die Zahl der wohnungslosen anerkannten Geflüchteten mit 5,9 Prozent. Laut Schätzung des Verbands lag die Zahl der wohnungslosen Kinder und Jugendlichen bei acht Prozent aller Wohnungslosen. Seit dem Jahr 2016 schließt die BAGW in ihre Schätzung die Zahl der wohnungslosen anerkannten Geflüchteten ein. Hauptgründe für die steigende Zahl von Betroffenen seien das unzureichende Angebot an bezahlbarem Wohnraum, die Schrumpfung des Sozialwohnungsbestandes und die Verfestigung von Armut. Es fehle insbesondere an bezahlbarem Wohnraum für Menschen im Niedriglohnsektor, für Bezieher von Transferleistungen und für anerkannte Geflüchtete, mahnt die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Werena Rosenke.
Menschen ohne Wohnung und ohne Obdach
Als wohnungslos gelten laut Wohnungslosenhilfe Menschen, die über keinen Mietvertrag verfügen, die in Einrichtungen wohnen, in denen die Aufenthaltsdauer begrenzt ist und in denen keine Dauerwohnplätze wie Übergangswohnheime, Asyle oder Herbergen zur Verfügung stehen. Obdachlos ist hingegen, wer auf der Straße lebt und unter Brücken oder in Parks übernachtet. Dazu zählten auch Menschen, die in Notunterkünften und sich nur zeitweilig in sogenannten niederschwelligen Einrichtungen aufhalten.
Quelle: BAGW; KNA, epd; tagesschau.de