Nach wie vor ist ein großer Teil der Bevölkerung in Deutschland bereit, sich für Geflüchtete zu engagieren – obwohl die Zahl der Hilfsbereiten im vergangenen Jahr leicht gesunken ist und immer mehr mit Blick auf die Zuwanderung Sorgen äußern. Das geht aus dem neuesten Stimmungsbarometer für Geflüchtete und den aktuellsten verfügbaren Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) hervor.
Demnach hat sich im Durchschnitt des vergangenen Jahres rund ein Drittel der Menschen in Deutschland in Form von Geld- und Sachspenden engagiert. Zehn Prozent halfen vor Ort, etwa indem sie Geflüchtete bei Behördengängen oder beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützten. Im Jahresverlauf ist die Hilfsbereitschaft jedoch leicht gesunken: Immer weniger der befragten Personen äußerten die Absicht, sich künftig engagieren zu wollen. Gaben im Februar und März 2016 noch rund 40 Prozent der Befragten an, in Zukunft spenden zu wollen, waren es am Jahresende 2016 noch 32 Prozent. Die Bereitschaft, sich künftig vor Ort zu engagieren, sank im selben Zeitraum von rund 20 auf elf Prozent.
Knapp die Hälfte der Befragten äußerte „große Sorgen“ mit Blick auf Zuwanderung – ein mehr als doppelt so hoher Anteil als noch drei Jahre zuvor. Für Ostdeutschland wurde sogar ein Allzeithoch von 56 Prozent gemessen.
Allerdings: Wer negative Auswirkungen durch Fluchtmigration erwartet, engagiert sich mitunter dennoch für Geflüchtete. Selbst unter den Personen, die ausschließlich skeptische Antworten gaben, engagierten sich 2016 mehr als drei Prozent vor Ort.“
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Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin