Viele Gäste der Bahnhofsmissionen empfinden ihre prekäre Lebenssituation beschämend. Insbesondere Frauen reagierten häufig mit Rückzug. Diese Erfahrung machen auch immer wieder die Bahnhofsmissionen in Deutschland. Über 2,2 Millionen Menschen besuchen jährlich eine der hundert Bahnhofsmissionen in Deutschland und fragen nach Hilfe. Von Frauen werden diese Angebote allerdings seltener wahrgenommen: Nur ein Drittel aller Hilfesuchenden in den Bahnhofsmissionen ist weiblich. Daran wollen die Haupt- und Ehrenamtlichen etwas ändern. Handlungsleitend von der zentralen Erkenntnis „Frauen gehen nicht durch jede Tür – selbst dann nicht, wenn sie offen steht,“ sollen die bestehenden Angebote weiterentwickelt werden. Das Frauen in Not unsichtbar und für die Helfer*innen unerreichbar bleiben, wollen sie nicht akzeptieren. Mit Anerkennung, Schutz, dem Gefühl von Zugehörigkeit und Integrität soll dem entgegengewirkt werden. Mittels einer wertschätzenden, einfühlenden, authentischen Haltung und einer liebevollen Gestaltung der Räumlichkeiten.
Frauen sichtbar machen und erreichen
Wer Frauen sichtbar machen und erreichen will, so waren sich die Teilnehmenden einer Fachtagung und Expert*innen einig, muss ihre Wünsche ernst nehmen und ihnen Beteiligung ermöglichen. Einige Bahnhofsmissionen machen damit heute schon gute Erfahrungen, etwa in Angeboten wie „Ellens Treff“ in der Bahnhofsmission Essen, oder dem „Nachtcafé“ der Bahnhofsmission Freiburg.
Quelle: Bahnhofsmission Deutschland e. V.