Exklusion in der Jugendhilfe beenden

Ein Bündnis mehrerer Verbände, Experten und Eltern fordert gleiches Recht für behinderte Kinder und Jugendliche und verlangt eine grundlegende Reform der Kinder- und Jugendhilfe. Alle jungen Menschen müssten gleich behandelt und identische Leitungsansprüche haben, heißt es in einem öffentlichen Appell, den auch sechs Bundesländer unterzeichnet haben. In Deutschland wird trotz UN-Behindertenrechtskonvention immer noch künstlich zwischen »Jugendhilfe«‐Kindern und »Eingliederungshilfe«‐Kindern. Junge Menschen ohne Beeinträchtigungen oder mit einer seelischen Behinderung unterfallen dem Hilfesystem des SGB VIII und damit der Zuständigkeit des Jugendamts, junge Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen hingegen in das Hilfesystem des SGB XII und damit der Zuständigkeit der Eingliederungshilfe Rund 250.000 Kinder und Jugendliche mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung werden sozialrechtlich quasi wie Erwachsene mit Behinderungen behandelt, kritisiert das Bündnis. Für ihr Leben und ihre Familien bringe das viele zusätzliche Erschwernisse mit sich. Eine Reform des Kinder‐ und Jugendhilferechts sei überfällig. Gelungen sei sie dann, wenn die Exklusion von jungen Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen beendet und die Kinder‐ und Jugendhilfe für alle jungen Menschen gesetzlich gestaltet wird.

Quelle: BAG KJS; epd

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