Nach dem EU-Kommissionspräsident Junker im November letzten Jahres im Alleingang die Einrichtung eines europäischen Solidaritätsdienstes für junge Menschen verkündete, hatte die Europäische Kommission am 31.5.2017 einen Rechtstext für ein neues EU-Programm „Europäisches Solidaritätskorps“ ab 2018 vorgelegt und somit die verwaltungsrechtliche Grundlage für die praktische Umsetzung geschaffen. Sinn und Zweck des Solidaritätskorps ist es „… jungen Menschen die Möglichkeit zugeben, durch freiwilliges Engagement, ein Praktikum oder eine berufliche Tätigkeit ein breites Spektrum an Solidaritätsprojekten in der EU zu unterstützen, sich für Europa zu engagieren und damit einen aktiven Beitrag für die Gestaltung einer gemeinsamen europäischen Idee zu leisten.“ (vgl. Jugend für Europa)
Bis 2020 will die EU dafür 340 Mill. Euro für bis zu 100.000 Einsatzplätze bereitstellen. Mit erscheinen dieses Newsletters, am 10.7.2017, findet in Berlin eine durch die nationale Agentur „Jugend für Europa“ und der Europäischen Kommission organisierte Veranstaltung statt, wo gemeinsam mit Fachkräften, Trägervertreterinnen und Vertretern der bundes- und europapolitischen Ebene (geladen sind die Bundesfamilienministerin und EU-Kommissar Öttinger) die Gestaltung des Programms dikutiert werden soll. Mehr zur Veranstaltung erfährt man hier: www.jugendfuereuropa.de/veranstaltungen/eskkommt/ .
Grundsätzlich ist das bestreben der EU mehr Ressourcen und Programme, die sich gezielt an die jungen Menschen in Europa wenden, zu begrüßen. Seit bekanntwerden der Programmpläne für ein Europäisches Solidaritätskorps wurde in Deutschland gerade auch von verbandlicher Seite immer wieder Kritisches geäußert. So steht nach wie vor die Befürchtung im Raum, dass der seit zwanzig Jahren bewährte Europäische Freiwilligendienst EFD in das Solidaritätskorps inhaltlich wie finanziell überführt wird und wichtige Qualitätsstandards verloren gehen. Der Deutsche Bundesjugendring und die BAGFW haben hierzu jeweils Stellungnahmen verfasst, die diese Kritik aufgreifen. Die Stellungnahmen im Anhang.
Die BAG KJS wird die Einführung des Programms „Europäisches Freiwilligenkorps EFK“ weiter verfolgen, notwendige Informationen bereitstellen und wo notwendig, die Programmentwicklung mitbeeinflussen.“
Quelle: BAG KJS: Alexander Hauser Fachreferent Europa; DBJR; BAGFW
Dokumente: 2017-03-16_Europaeisches_Solidaritaetskorps_Stellungnahme-BAGFW.pdf