Die EU-Jugendstrategie 2010-2018 in der Umsetzung

Die Umsetzung der EU-Jugendstrategie in Deutschland setzt auf eine intensive internationale Zusammenarbeit. Bund und Länder haben sich bei der Umsetzung auf drei Themen geeinigt, die in einem ersten Zyklus bis 2013 bearbeitet werden sollen. Zur Eingrenzung dieser Themen hat die Bund-Länder-Arbeitsgruppe das Deutsche Jugendinstitut (DJI) beauftragt, sogenannte Themenkorridore zu entwerfen. Für die Bereiche „Soziale Integration und gelingende Übergänge in Arbeit“ sowie „Partizipation“ liegen jetzt die entsprechenden Themenpapiere vor. Das DJI hat Vorschläge erarbeitet, in welchem inhaltlichen Rahmen und mit welcher Zielrichtung in den nächsten zwei Jahren die Umsetzung konkretisiert werden sollte.

Prioritäten in Deutschland gründen auf den Zielen der EU

Die beiden grundsätzlichen Ziele der Jugendstrategie wurden bereits Ende 2009 vom Rat der EU festgelegt:

  • Die Schaffung von mehr Möglichkeiten und mehr Chancengleichheit für alle jungen Menschen im Bildungswesen und auf dem Arbeitsmarkt und die
  • Förderung des gesellschaftlichen Engagements, der sozialen Eingliederung und der Solidarität aller jungen Menschen.

Was nun die Umsetzung in Deutschland angeht, hatten Bund und Länder sich anschließend auf drei Prioritäten verständigt:

  • Übergänge Schule/Ausbildung in Beruf: Hier wird der Fokus auf die Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII §13) gelegt; wesentliches Ziel ist die Rückführung von benachteiligten Jugendlichen ins System;
  • Partizipation: Hier liegt der Fokus auf innovativen Formen (z.B. e-Partizipation) und der Erreichung neuer Zielgruppen, sowie der Stärkung von Demokratie und Partizipation;
  • Anerkennung des nicht formalen Lernens mit einem Schwerpunkt auf Jugendarbeit sowie der Darstellung und Sichtbarmachung der in der Jugendarbeit erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen.

Intensiver Austausch auf allen Ebenen

Zu diesen prioritären Themen soll nun in fünf „Transnationalen Kooperationsprojekten“ die Zusammenarbeit mit europäischen und internationalen Partnerländern gesucht werden. In einem Peer-Learning-Prozess sollen Ministerien, Expertinnen und Experten und andere Akteure aus den jeweiligen Themenfeldern geeignete und erprobte nationale Strategien und Programme austauschen und sich von der Erfahrung (oder den guten Ideen) der anderen etwas für die eigene Praxis abschauen. Dabei soll ausdrücklich auch die politische und administrative Ebene mit in den Blick genommen werden: Wo gibt es Hemmnisse, fehlende oder einschränkende Rahmenbedingungen – und wie sind diese anderswo beseitigt worden? Die Anbindung an die Akteure und Praktiker/innen aus dem eigenen Land soll über begleitende Werkstattgespräche und offene internationale Fachkonferenzen erfolgen. Auch die direkte Einbindung der Perspektive von Jugendlichen ist geplant; voraussichtlich wird hier das Instrument des „Strukturierten Dialogs“ genutzt werden.

Quelle: jugendpolitik in europa

Ähnliche Artikel

Cover des Kinder- und Jugendhilfereports

Kinder- und Jugendhilfereport 2024 erschienen

Der „Kinder- und Jugendhilfereport“ (KJH-Report) bündelt wichtige statistischen Daten zur gesamten Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland und verdichtet sie zu Kennzahlen. Basierend darauf liefert der

Skip to content