Stark nachgefragt, aber schwach aufgestellt: empirische Befunde zur Jugendsozialarbeit

Die Jugendsozialarbeit ist mehr denn je gefragt:
Wenn es um die möglichst umfassende Teilhabe junger Geflüchteter geht, eine gerechtere und weniger sozialselektive Bildung durch Schulsozialarbeit, eine starke Unterstützungsstruktur im Sozialraum, die Ausgestaltung der Jugendberufsagenturen oder die Prävention vor Extremismus und Gewalt jeglicher Art sowie die soziale Integration der von Exklusion bedrohten jungen Menschen ohne Wohnsitz und Perspektive.

Andrea Pingel und Eric van Santen fragen in der neuen Ausgabe der Dreizehn danach, ob die Jugendsozialarbeit nicht nur pädagogisch und fachlich, sondern auch strukturell und personell in der Lage ist, diese Aufgabe zu leisten? Ob es ihr gelingt, die dafür notwendigen Ressourcen bei Bund, Ländern und Kommunen für die gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu akquirieren? Da in den letzten Jahren überwiegend mit befristeten Bundesmodellprogrammen reagiert wurde, um insbesondere auch schwer erreichbare junge Menschen, die z. B. durch Drogenkonsum, Gewaltbereitschaft, Lernbehinderung oder materielle Notlagen am Rande der Gesellschaft stehen, sind vor Ausgrenzung zu schützen, identifizieren Pingel und van Santen deutliche Schwächen und Förderlücken in den kommunalen Jugendhilfestrukturen. Sie stellen fest, dass die meisten Kommunen von einer zuverlässigen Infrastruktur, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterschiedslos zur Verfügung steht – etwa in Form von Jugend(beratungs)häusern, Schulsozialarbeit, Jugendwohnheimen, Übergangslots_innen, Kompetenzagenturen oder Streetwork und Jugendwerkstätten nach wie vor weit entfernt sind.“

Die neue Dreizehn gibt es druckfrisch auf dem DJHT vom 28.-30. März in Düsseldorf in Halle 3 am Stand E64. Darin lesen Sie nicht nur den Beitrag von Pingel und van Santen, sondern auch viele andere Artikel zur aktuellen Situation der Jugendsozialarbeit.

Quelle: Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit

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