Digitale Entwicklungen mit ethischen Normen flankieren

Die SPD-Bundestagsfraktion lud im April zu ihre religionspolitische Fachveranstaltung mit dem Thema: „Der Mensch im Mittelpunkt – Digitalisierung gerecht und nachhaltig gestalten“. Nahezu parallel veröffentlichte der Paritätische Gesamtverband eine neue Studie zur digitalen Spaltung der Gesellschaft. Grund genug für einen Blick ins Thema Digitalisierung.

Dr. Alena Buyx, Medizinethikerin an der TU München und seit 2020 Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, setzte sich bei der SPD-Fraktion mit dem Spannungsfeld von Datensouveränität und Datennutzung auseinander. Ihre These: Deutschland ist in Sachen Datenschutz sehr komplex und stark bürokratisiert, selbst Zugriff auf anonymisierte Daten in der Medizin unterliegen großen Einschränkungen. Das kann Forschung behindern und damit zum Schaden für das Gemeinwohl sein, erklärte die Wissenschaftlerin. Sie warb für ein neues Verständnis von Selbstbestimmung und Souveränität, wenn es um den Nutzen für die Allgemeinheit gehe. Ausdrücklich forderte sie weiter hohe Einschränkung bei der kommerziellen Datennutzung, etwa der großen Tech- und Datenkonzerne. Sie zitierte den Ethikrat, der 2017 „eine den Chancen und Risiken einer digital vernetzten Welt angemessene, verantwortliche informationelle Freiheitsgestaltung“ gefordert hatte. Als Vorsitzende des Ethikrates betonte Dr. Alena Buyx: „Der Einsatz von KI muss menschliche Entfaltung, Autorschaft und Handlungsmöglichkeiten erweitern und darf sie nicht vermindern. KI darf den Menschen nicht ersetzen“. Mit anderen Worten beschreibt das Michael Herkendell in seinem Kommentar.

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