In Deutschland gibt es mehr als 550 Jugendwohnheime mit insgesamt 60.000 Plätzen für Auszubildende. Träger der Einrichtung sind vor allem Kirchen und die Wirtschaft. Ihr Erhalt und weiterer Ausbau ist wünschenswert, denn jeder dritte Jugendliche hätte ohne die sozialpädagogische Unterstützung seine Ausbildung abgebrochen.
Neben wohnen bieten die Jugendwohnheime sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung beim Knüpfen erster beruflicher Netzwerke. Für zugewanderte Jugendliche bieten sie den Vorteil, dass sie dort im Miteinander schneller Deutsch lernen und Einblicke in die Kultur ihres neuen Aufenthaltslandes bekommen.
Von Januar bis September 2013 kamen allein im Rahmen des Programms MobiPro-EU fast 1.000 junge Spanier ins Land, um eine Lehre zu starten. Eine weitere Bewohnergruppe der Heime sind Auszubildende, deren Berufsschulunterricht in Blöcken fernab vom Ausbildungsort stattfindet sowie Jugendliche, die längere Phasen ihrer schulischen Berufsausbildung auswärts absolvieren. Auch viele benachteiligte junge Menschen in Übergangsmaßnahmen, wie dem Berufsvorbereitungs- oder dem Berufseinstiegsjahr, sind in den Wohnheimen zu Hause.
Und das Modell Jugendwohnen zahlt sich aus. Während nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung rund 20 Prozent aller Azubis ihre Ausbildung ohne Abschluss beenden, beträgt dem Landes-Caritasverband Bayern zufolge die Abbrecherquote der Wohnheimnutzer nur 5 Prozent. Von den ausländischen Auszubildenden gaben laut einer Umfrage des Projekts „leben.lernen.chancennutzen.“ 54 Prozent an, sich nur wegen des Wohnheimplatzes für den Ausbildungsplatz entschieden zu haben. “
www.auswaerts-zuhause.de
www.Kolping-jugendwohnheime.de
www.Kolpinghaeuser.de
Quelle: iw-dienst Nr. 13