Die Kampagne #NichtMeineLager macht gegen Ankerzentren mobil

Während weltweit immer mehr Menschen auf der Flucht sind, werden die Abwehrmaßnahmen gegen Schutzsuchende in Europa und in Deutschland stetig verschärft. Abschreckung, Festsetzung und Isolation in Lagern – so lautet die Antwort angesichts der Menschen, die vor Gewalt, Unrecht und Unterdrückung fliehen. In den von der Bundesregierung geplanten AnkER-(Ankunfts-, Entscheidungs- und Rückführungs)-Zentren sollen alle in Deutschland ankommenden Flüchtlinge untergebracht werden. Mit dem bis zu 18-monatigen Zwangsaufenthalt in abgeschiedenen Massenunterkünften droht die Isolation mit allen verbundenen Belastungen und Einschränkungen. Die Pro Asly-Kampagne #NichtMeineLager setzt ein deutliches Zeichen gegen eine solche Abschottungspolitik. Die Kampagne startete zum Tag des Flüchtlings.

AnkERzentren nach bayerischem Vorbild

Als Prototyp für die mittelfristig ca. 40 bundesweit geplanten AnkERzentren dienen bayerische Lagereinrichtungen z.B. in Bamberg und Ingolstadt/Manching. Hier werden Geflüchtete isoliert, um sie zur »freiwilligen Ausreise« zu drängen oder abzuschieben. Es gilt:

  • Residenzpflicht
  • Arbeits- und Ausbildungsverbot
  • Striktes Sachleistungsprinzip
  • Eingeschränkte medizinische Versorgung
  • Betretungsverbot für ehrenamtlich Helfende

In Großeinrichtungen wie AnkERzentren sind insbesondere Orte von Rechtsverletzungen an Kindern und Jugendlichen. Ein kind- und jugendgerechtes Aufwachsen ist in solchen Einrichtungen nicht möglich.

#NichtMeineLager

Schutzsuchende Menschen werden in Lagern ihrer Würde und häufig auch ihrer Rechte beraubt. Wer findet, dass dies nicht seine Lager seien, kann sich der Kampagne anschließen. Damit fordert man Deutschland und die EU dazu auf, die Politik der Inhaftierung und Festsetzung als Maßnahmen zur Abschreckung und Abwehr von Flüchtlingen zu beenden. Man appelliert, den Zugang zu Schutz und das Recht auf Asyl zu sichern.

Quelle: Pro Asyl

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