Bundesfamilienministerin Franziska Giffey stellte in Berlin ihr Konzept für das neue „Jugendfreiwilligenjahr“ vor.
Ministerin Giffey: „Jeder junge Mensch, der die Schulzeit beendet hat, sollte ein Jugendfreiwilligenjahr in Deutschland leisten können. Um junge Menschen tatsächlich dafür zu begeistern, sollen die bestehenden Jugendfreiwilligendienste zu einem „Jugendfreiwilligenjahr“ weiterentwickt und die Rahmenbedingungen verbessert werden. Alle Jugendlichen sollen einen Rechtsanspruch darauf bekommen, dass ihre Freiwilligendienst-Vereinbarung vom Bund gefördert wird.
Aus Überzeugung engagieren – nicht verpflichtet werden
Mehr als 80.000 junge Bundesbürger machen nach Ministeriumsangaben jedes Jahr einen Freiwilligendienst in Deutschland. Möglich sei es, diese Zahl auf bis zu 120.000 junge Menschen pro Jahr zu steigern, hieß es bei der Vorstellung des neuen Konzeptes. Die genaue Gestaltung werde mit Beteiligung von Jugendverbänden, Trägern und Einsatzstellen erarbeitet. Das Konzept bezeichnete Giffey als „Gegenentwurf“ zu der Idee eines Pflichtjahres, welche im Sommer diskutiert worden war. Der Ansatz des Familienministeriums sei, dass Menschen sich „aus Überzeugung“ engagieren und nicht deshalb, weil sie dazu verpflichtet werden. Derzeit gehören zu den Freiwilligendiensten vor allem der Bundesfreiwilligendienst (27.000 Personen), das Freiwillige Soziale Jahr (53.000 Personen) und das Freiwillige Ökologische Jahr (3.000 Personen). Ein einheitliches Freiwilligengeld von 402 Euro zuzüglich der Sozialversicherungsbeiträge sowie ein 25-Euro-Zuschuss für Fahrkarten soll die Dienste künftig für junge Menschen attraktiver machen. Bislang gibt es für die Erstattung durch den Bund eine Deckelung von 250 Euro.
Das Jugendfreiwilligenjahr – die richtige Antwort!
Der BDKJ begrüßt die Initiative von Bundesfamilienministerin Giffey zu einem Jugendfreiwilligenjahr mit Rechtsanspruch. Der Dachverband der katholischen Jugendverbände sieht darin einen „an den Interessen junger Menschen orientierten Gegenentwurf“ zur Dienstpflichtdebatte.
„Wenn das Konzept umgesetzt werden kann, ist dies ein wichtiger Beitrag dazu, dass zukünftig noch mehr junge Menschen einen Freiwilligendienst absolvieren, dabei gut begleitet sind und auch finanziell nicht noch drauflegen müssen“, betont BDKJ-Bundespräses Dirk Bingener.
Neben einer besseren finanziellen Ausstattung der bestehenden Dienstformate Konzept vor, die Wertschätzung eines Freiwilligendienstes zu steigern. Dies soll beispielsweise durch eine bessere Anerkennung von Freiwilligendienstzeiten an Universitäten und in der Berufswelt gewährleistet werden. Geplant ist darüber hinaus – stärker als bisher – die Förderung und Inklusion von jungen Menschen in besonderen Lebensumständen.
Quelle: BMFSFJ; epd; BDKJ; Sönke Rix (SPD)