Cybermobbing hat sich zu einem dauerhaft virulenten Problem in Schulen und privatem Umfeld Jugendlicher entwickelt. Das stellt die neue Cyberlife-Studie unmissverständlich fest. Es hat eine neue Qualität erhalten und wird immer gezielter eingesetzt, um andere fertig zu machen. Eine der größten Gefahren ist, dass das Internet nicht vergisst: „Die Tatsache, dass Hasskommentare oder kompromittierende Fotos und Videos digital gespeichert werden, führt dazu, dass die Beleidigungen immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden, bei Tätern und Opfern.
Auftraggeber und Herausgeber der Studie ist das Bündnis gegen Cybermobbing. Bereits 2013 werde das Phänomen in einer Untersuchung aus der Perspektive von Eltern, Lehrer und Schülern beleuchtet. Die neue Studie repliziert die Ergebnisse von 2013 und stellt damit Veränderungen fest; aber es wurden auch neue Informationen eingeholt und ausgewertet.
Der Bayerische Philologenverband (bpv) fordert anlässlich der neuen Cyberlife-Studie mehr Präventionsangebote an Schulen. Eine großen Chance für die Präventionsarbeit sieht der bpv in der Tatsache, dass die Schule ein weitgehend analoger, nicht digitaler, Raum ist. Der Unterricht im Klassenzimmer sei – auch im digitalen Zeitalter – vor allem durch die zwischenmenschlichen Beziehungen von Lehrkräften und Schülern geprägt. Dieses Miteinander sei besonders dazu geeignet, die Schülerinnen und Schüler an einen verantwortungsbewussten Umgang mit den neuen Medien heranzuführen.
Für den Verbansvorsitzenden Michael Schwägerl ist es inakzeptabel, dass fast 13% der Schüler bereits von Cybermobbing betroffen waren. Das sind in absoluten Zahlen über 1,4 Millionen junge Menschen in Deutschland. Dabei gibt es einen Wechsel zwischer Täger- und Opferrolle: jeder fünfte Täter war selbst schon einmal Opfer von Cybermobbing. Mit der Forderung nach zusätzlichen Präventionsangeboten will Schwägerl diese Entwicklung stoppen.“
Link: http://bgcmob.de/fileadmin/pdf/2016_05_02_Cybermobbing_2017End.pdf
Quelle: bildungsklick.de; Bayerischer Philologenverband