Corona-Krise: Junge Generation überwiegend rücksichtsvoll

Eine Umfrage beleuchtet die Stimmung der Jugendlichen zu Pandemiezeiten. Sie ist Teil der größer angelegten Studie „Junge Deutsche 2021“. Erforscht werden die Lebens- und Arbeitswelten von 14-39-Jährigen in Deutschland. Die Studie ist ein Beteiligungsformat, um gemeinsam mit jungen Menschen Zukunft zu gestalten. Sie bietet Antworten auf die Fragen, wie junge Menschen ticken und warum sie so ticken. Die Studie gibt konkrete Hilfestellungen, um junge Menschen für Arbeit, Brands oder Engagement zu begeistern und Generationen miteinander zu gestalten. Das Forscherteam wollte angesichts der aktuellen Lage auch wissen, wie es der jungen Generation angesichts der zu bewältigenden Herausforderungen geht. Erste Ergebnisse wurden nun veröffentlicht.

Party machen bis der Arzt kommt? Wer junge Leute in Deutschland in der Corona-Pandemie so einschätzt, liegt nach den Ergebnissen daneben. Zwei Drittel (66 Prozent) verzichten danach zurzeit bewusst auf Partys, um Familie und Freunde zu schützen. Lediglich acht Prozent geben an, dass sie dazu auf keinen Fall bereit seien. Rund ein Viertel (26 Prozent) antwortet mit „teils teils“. 73 Prozent der Befragten ist es zudem wichtig, sich an Abstands- und Hygieneregeln zu halten und Masken zu tragen. Nur vier Prozent sagen hier „nein“. Fast ein Viertel (23 Prozent) ist unentschlossen.

Doch für ein gutes Viertel der Befragten jungen Leute spielt Rücksichtnahme keine so große Rolle. Dabei handelt es sich mehrheitlich um junge Männer mit eher niedrigem Bildungsniveau und aus häufig schwierigen Familienverhältnissen. Durch die Corona-Krise sehen sie sich noch weiter abgehängt als vorher – in der Schule, im Beruf, finanziell und mit Blick auf ihre Perspektiven. Mitautor der Studie Klaus Hurrelmann sieht Parallelen zu anderen Jugendstudien: „Ungefähr drei Viertel der jungen Leute fühlen sich in unserer Gesellschaft wohl und spielen gern bei ihren Regeln mit.“ Doch 20 bis 25 Prozent hätten damit Schwierigkeiten. Und: „Junge Männer tun sich mit Selbstdisziplinierung schwerer als junge Frauen. Bei Corona spitzt sich das sichtbar zu.“

Quelle: dpa; jungedeutsche.de; BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN; Frankfurter Rundschau; tagesschau.de

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