Blick über den Tellerrand: Kinder- und Jugendarmut weltweit

Ein künstlerisches Forschungsprojekt gibt armutsbetroffenen Kindern eine Stimme. Wie sieht Armut junger Menschen weltweit aus und welche Auswirkungen hat sie? Diesen Fragen gehen die Regisseurin Liesbeth Coltof und der Dramaturg und Autor Dennis Meyer aus den Niederlanden in ihrem künstlerischen Forschungsprojekt 10CHILDREN nach. Darin geben sie von Armut betroffenen Kindern an zehn verschiedenen Orten auf der ganzen Welt eine Stimme. Unter der Mitwirkung der jungen Menschen entstehen Theaterstücke, Dokumentarfilme, künstlerische und pädagogische Projekte. Deren Fokus liegt in jeder Stadt auf einem speziellen Aspekt von Armut.

In Deutschland erzählt Akın Emanuel Şipas Stück „Das Pommes-Paradies“ die Geschichten von Johanna und Emin, die sich nachts in einem Supermarkt treffen. Dass sie beide von Armut betroffen sind, merken sie in ihrem Alltag immer wieder – z. B., weil gutes Essen einfach zu teuer für sie ist.

Zu sehen gibt es das Stück für Kinder ab zehn Jahren am Jungen Schauspiel Düsseldorf. Dabei ist es kein Zufall, dass gerade diese reiche Stadt für das Projekt 10CHILDREN ausgewählt wurde. Denn auch dort gibt es Kinder und Jugendliche, die ihr Essen von der Tafel beziehen, manchmal auf Mahlzeiten verzichten müssen oder ausreichend Kalorien, aber nicht genügend Vitamine und Mineralstoffe zu sich nehmen. Der letzte Punkt wird ergänzend im Dokumentarfilm „Stiller Hunger“ von Eren Önsöz aufgegriffen. Außerdem produziert Filmemacher Daniel Rabold im Rahmen von 10CHILDREN gemeinsam mit Kindern aus den Düsseldorfer Stadtteilen Gerresheim und Garath ein partizipatives Filmabenteuer.

Weitere Informationen zu dem Projekt und dem Theaterstück gibt es auf https://www.10children.org/und www.dhaus.de. Das Düsseldorfer Schauspielhaus bietet auch Begleitmaterialien zum Thema „Armut“ mit dem Schwerpunkt „Ernährung und Gesundheit“ an.

Quellen: 10CHILDREN, Düsseldorfer Schauspielhaus, Stadt Düsseldorf

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