Jugendbischof Oster: Eintreten für Vielfalt und gegen Populismus

„Eine/r von uns – Gemeinsam für ein buntes Land“ war in diesem Jahr das Motto des Josefstags. Dabei standen Jugendliche und ihr Engagement gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Mittelpunkt, aber auch die Situation von Jugendlichen, die selbst Rassismus ausgesetzt sind. „Wir nehmen hier jeden an, egal wo er herkommt. Jeder ist bei uns willkommen und gemeinsam suchen wir Wege in Ausbildung und Arbeit“, erläutert Norbert Geier von der Duisburger Werkkiste, einer Einrichtung der Jugendhilfe und Jugendberufshilfe im Duisburger Norden.

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link kennt die Situation in dem Duisburger Stadtteil Bruckhausen genau. „Der Josefstag richtet den Scheinwerfer auf die Arbeit hier. Wir müssen um jeden Jugendlichen kämpfen und schaffen das nur gemeinsam mit Staat, Kirche und Gesellschaft“, so Link. Der Oberbürgermeister lobte das Engagement der katholischen Kirche in Jugendhilfe und -sozialarbeit. Staat, Stadt und Kirche zögen hier an einem Strang. Gerade unter den „schwierigen Voraussetzungen einer finanziell armen Stadt“ sei es eine bemerkenswerte Leistung, „dass wir den einzelnen Jugendlichen nicht aufgeben“, unterstrich der Politiker. Das habe auch mit dem christlichen Menschenbild zu tun.

Am 19. März gedenkt die katholische Kirche des heiligen Josef, des Schutzpatrons der Arbeiter und Jugendlichen. Rund um diesen Termin finden neben der zentralen Veranstaltung in Duisburg bundesweit weitere Aktionstage statt. Veranstalter des Josefstags sind die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, die Initiative „arbeit für alle“ des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit.

Im gemeinsamen Tun kamen Gäste der zentralen Veranstaltung mit jungen Menschen ins Gespräch. Der Oberbürgermeister repariert ein Fahrrad, der Generalvikar sägt einen Schlüsselanhänger und der Jugendbischof „pflanzt“ einen Holzbaum im Maßstab 1:500. Sehr anschaulich konnten die Gäste die Arbeit der Jugendberufshilfe kennenlernen. Dass die Veranstaltung in diesem Jahr erstmals im Ruhrbistum zu Gast war, freute den Essener Generalvikar Klaus Pfeffer. „Hier ist Kirche mit der ‚Werkkiste‘ sehr präsent“, sagte der frühere Duisburger Jugendseelsorger mit Blick auf den Standort der Werkstätten im Schatten der Liebfrauen-Kirche, mitten im Duisburger Problemquartier Bruckhausen.

Der katholische Jugendbischof Stefan Oster rief zum Einsatz für gesellschaftliche Vielfalt und gegen Populismus auf. Niemand dürfe ausgegrenzt und unterdrückt werden – „schon gar nicht die, die sich nicht wehren können“, sagte er in Duisburg. Es gelte, für Respekt, Chancengleichheit und ein „würdiges Miteinander“ einzutreten, so der Passauer Bischof.

„Wir glauben an einen Gott, der will, dass jeder Mensch in seiner Einzigartigkeit zum Vorschein kommt“, sagte der Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Dies sei im Motto des Aktionstages „Eine/r von uns – Gemeinsam für ein buntes Land“ treffend ausgedrückt.“

Link: www.josefstag.de

Quelle: Trägerkreis Josefstag; KNA; Bistum Essen

Dokumente: 2017-03-20_PM_Josefstag_zentrale_Veranstaltung.pdf

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