Der Kieler Bildungsforscher Olaf Köller befürchtet erhebliche Lernrückstände als Folge der Corona-Schulschließungen. Für viele sei fast ein Drittel des Schuljahres verloren gegangen, schreibt er in einem Beitrag für FAZ.net. Diese Lücke könnten – trotz aller Bemühungen – weder Eltern noch digitale Angebote ausgleichen. Viele Studien hätten dagegen die negativen Folgen längerer Unterrichtsausfälle nachgewiesen, so der Psychologe und Geschäftsführende Direktor des Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) in Kiel. Sofern das System keine „Generation von Bildungsverlierern“ produzieren wolle, werde es nötig sein, Zusatzangebote vor allem für benachteiligte Schüler zu machen: „Nachmittags-, Wochenend- und Ferienangebote sollten nicht tabuisiert werden.“ Damit dies „nicht allein auf dem Rücken der Lehrer abgeladen“ wird, sollten zum Beispiel Lehramtsstudierende oder pensionierte Lehrkräfte „qualifizierte Unterstützer solcher Maßnahmen sein“. Außerdem müsse es Strategien für den Umgang mit Neuinfektionen geben, damit „nicht jede Neuinfektion einer Lehrkraft oder eines Schülers gleich wieder zur Schließung der gesamten Schule führt“.
Quelle: KNA