Bildungsbericht: Trend zu höherer Bildung hat seine Grenzen

Der aktuelle Bildungsbericht dokumentiert überwiegend positive Entwicklungen wie die zunehmende Bildungsbeteiligung, den quantitativen Ausbau des Bildungspersonals, kontinuierlich höhere Bildungsausgaben und auch einen steigenden Bildungsstand. Darüber freut sich Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. Doch es gibt auch negative Entwicklungen zu beklagen. Die Autor*innen des neuen Bildungsberichts schreiben, dass der Trend zu höher qualifizierten Abschlüssen seine Grenzen (erreicht) habe. Während der Anteil von Jugendlichen, die die allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss verlassen, lange Zeit rückläufig war, macht er im Jahr 2018 wieder 7 Prozent der gleichaltrigen Wohnbevölkerung aus. Auch der kontinuierliche Anstieg höher qualifzierender Abschlüsse hält nicht an: So ist der Anteil der Absolventen mit mittlerem Abschluss zuletzt um 5 Prozentpunkte auf 51 Prozent gesunken. Der Anteil der Schüler, die mit der allgemeinen Hochschulreife abschließen, blieb nahezu unverändert bei 40 Prozent. Große Unterschiede gibt es beim Bildungsstand von Menschen mit Migrationshintergrund. Neben einem generalistischen Blick, beleuchtet der alle zwei Jahre erscheinende Bildungsbericht ein Thema besonders. Im Bericht 2020 steht Digitalisierung im Fokus. Der Einsatz digitaler Medien zum informellen Lernen in der Freizeit sei selbstverständlich. Innerhalb von Bildungseinrichtungen sei das seltener der Fall. Digitale Kompetenzen seien etwa bei Schülerinnen und Schülern „ausbaufähig“. Beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht komme es auf einen didaktisch sinnvollen und kritisch-reflektierten Umgang an, mahnen die Autor*innen. Der Nationale Bildungsbericht 2020 wurde von einer unabhängigen Wissenschaftlergruppe unter Federführung der DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation erarbeitet.

Quelle: BMBF; tagesschau.de; KNA

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