Bildung für die digitale Welt – Schulen sind schlecht aufgestellt

Generell sehen die Lehrerinnen und Lehrer einen dringenden Modernisierungs- und Sanierungsbedarf an den Schulen. Das geht aus einer repräsentativen Mitgliederbefragung der Bildungsgewerkschaft GEW hervor. Ihren Auftrag, Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der digitalen Welt vorzubereiten, können sie nur unzureichend erfüllen. 82 Prozent der befragten GEW-Mitglieder mahnen die Verbesserung der digitalen Ausstattung der Schulen als sehr wichtig bzw. wichtig an. 89 Prozent verlangen, dass die Bereitstellung zusätzlicher Gelder dafür höchste bzw. hohe Priorität haben muss.

Damit digitale Bildung gelingt

Als drängendste Anforderungen benannten die Lehrkräfte in der Umfrage: technische Wartung und Betreuung der digitalen Ausstattung (94 Prozent), die Bereitstellung von Hardware für die Lehrkräfte (90 Prozent) und die Lernenden (84 Prozent) sowie eine umfassende Fortbildung (85 Prozent). Auch der Infrastruktur, der Verfügbarkeit (87 Prozent) und Leistungsfähigkeit (89 Prozent) eines W-LAN-Netzes, messen die Lehrerinnen und Lehrer hohe Bedeutung bei. Die Lehrerinnen und Lehrer setzen zudem darauf, dass der Staat bei der Digitalisierung die Verantwortung behält und nicht großen Medienkonzernen Tür und Tor öffnet (85 Prozent). Den Datenschutz halten 89 Prozent der Befragten für sehr wichtig bzw. wichtig.

Für die GEW-Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein, Astrid Henke, ist offensichtlich, dass die bundesweit vorgesehenen fünf Milliarden Euro aus dem Digitalpakt und die im Koalitionsvertrag für die Schulsanierung vorgesehenen 3,5 Milliarden bei weitem nicht ausreichten. So bezifferte die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den Sanierungsstau an Schulen in Deutschland auf 47,7 Milliarden Euro.

Im Sommer sind 15.000 GEW-Mitglieder zur „Gebäudequalität von Bildungseinrichtungen“ befragt worden. Die Rücklaufquote lag bei knapp 20 Prozent. Die Ergebnisse der Studie sind für die Mitglieder der Bildungsgewerkschaft repräsentativ.

Quelle: GWE

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