Neue Vorsitzende der BAG KJS sieht besondere Herausforderungen in der hohen Zahl junger Menschen, die von Ausgrenzung betroffen sind

Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung vom 18. bis 19. November 2015 wählte die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. einstimmig Lisi Maier zur neuen Vorsitzenden und damit erstmals seit 60 Jahren eine Frau an die Spitze. Die 31jährige Lisi Maier, ist hauptberuflich Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und zudem Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings. Die BAG KJS setzt sich anwaltschaftlich für Jugendliche und deren Förderung ein. Durch Benachteiligung und Ausgrenzung werden junge Menschen ihrer Entwicklungschancen beraubt. Das gilt nicht nur für junge Flüchtlinge, sondern auch für bereits länger in Deutschland lebende und hier geborene junge Menschen. „Tausende Kinder und Jugendliche werden um Lebensbedingungen betrogen, die in Deutschland einen Mindeststandard darstellen. Das ist ein drängende Herausforderung an der die Strukturen der Jugendsozialarbeit in ihrer ganzen Vielfalt ansetzen“, findet die neue Vorsitzende Lisi Maier.

Unterstützung für alle, die sie brauchen

Maier kritisiert, dass trotz positiver wirtschaftlicher Entwicklung und Fachkräftemangels immer noch zu viele junge Menschen von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen seien. Maier plädiert dafür, auch die unterschiedlichen Bereiche der Jugendhilfe zusammen denken. Politisch will sie sich für verlässliche Rahmenbedingungen und eine kohärente Förderung der Jugendsozialarbeit stark machen.

Kohärente Förderung an den individuellen Bedarfen ausrichten

„Die Jugendsozialarbeit bietet Unterstützung für alle jungen Menschen. Damit wohnt ihr eine einzigartige Integrationskraft inne“, stellt Maier heraus. „Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, können die Angebote der Jugendsozialarbeit so gestaltet werden, dass sie für alle Jugendlichen mit individuellem Unterstützungsbedarf passen und zur Entwicklung gelingender Lebensperspektiven – gerade auch für junge Flüchtlinge – beitragen. Es findet gemeinsames Lernen, Wohnen oder Arbeiten statt. Das fördert Integration und verhindert Ausgrenzung. Teilhabe für alle gelingt, wenn eine langfristige und kontinuierliche strukturelle Sicherheit und Förderung möglich ist, die sich an den individuellen Bedürfnissen der Jugendlichen ausrichtet. Kurzfristig angelegte Modellprojekte oder die aktuelle Vergabepraxis der Bundesagentur für Arbeit sind dagegen hinderlich.“

Simon Rapp als Vorsitzender verabschiedet

Pfarrer Simon Rapp wurde nach vierjähriger Amtszeit aus seinem Amt als Vorsitzender verabschiedet. Für Rapp war der Kampf gegen Jugendarmut und ungerecht verteilte Bildungs- und Teilhabechancen kennzeichnend.

Quelle: BAG KJS

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