Ausgestaltung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe geht weiter

Der nächste Schritt zu einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe steht bevor. Das zuständige Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat Verbände um Stellungnahmen zum Gesetz zur Ausgestaltung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe (Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz – IKJHG) gebeten. Nach deren Auswertung wird im nächsten Schritt das Bundeskabinett einen Entwurf beschließen und an das Parlament übermitteln.

Nachbesserung gefordert

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. hat sich über ein Themennetzwerk des Deutschen Caritasverbandes eingebracht. Die Caritas wiederum hat im Verbund der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) dezidiert auf den Entwurf des BMFSFJ reagiert. Die BAGFW macht in ihrer Stellungnahme deutlich: „Es ist entscheidend, dass es keine Verschlechterungen für Kinder mit Behinderungen und ihre Familien gibt“. Deswegen fordert die BAGFW Nachbesserungen. Außerdem seien weitere – auch gesetzgeberische – Anstrengungen notwendig, um eine zukunftsfähige inklusive Kinder- und Jugendhilfe wirkungsvoll zu gestalten, zum Beispiel in der Kindertagesbetreuung, Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Familienbildung. Zentrale Schnittstellen zu anderen Systemen – unter anderem der Pflege – seien zu bearbeiten.

Bedingungen für Jugendsozialarbeit verbessern

Die BAGFW regt an, im Rahmen des IKJHG den §13 eine Ergänzung vorzunehmen, damit die rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, um die Jugendsozialarbeit inklusiv ausgestalten zu können. Ziel der Ergänzung ist aus Sicht der BAGFW, die Jugendsozialarbeit in der sozialen Infrastruktur abzusichern, inklusive Jugendsozialarbeit als Teil der kommunalen Jugendhilfeplanung aufzunehmen oder inklusive Wohnangebote im Übergangsbereich sowie innovative Wohnkonzepten zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit bei jungen Menschen weiterentwickeln zu können.

Neben der BAGFW haben auch zentrale Organisationen im Feld der Kinder- und Jugendhilfe Stellungnahmen abgegeben; darunter die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ.

Quellen: BMFSFJ, BAGFW, AGJ

Ähnliche Artikel

Der Bildausschnitt zeigt eine Hand, die mit einem Kugelschreiber ein Kreuz auf einem blauen Wahlzettel machen möchte.

Jugendliche nehmen das Wählen ernst

Für die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) haben Thorsten Faas, Sigrid Roßteutscher und Armin Schäfer analysiert, wie junge Menschen über die vergangene Bundestagswahl denken. Weniger das Ergebnis, mehr

Demonstrierende junge Frauen mit bunten Plakaten, die auf das Problem des Klimawandels hinweisen und von denen eine Frau ein Megaphon in der Hand hält.

Hürden und Schwierigkeiten für die Jugendbeteiligung

Aktuelle Forschungsbefunde des Deutschen Jugendinstituts (DJI) machen deutlich, dass strukturelle Hürden und soziale Ungleichheit verhindern, dass Kinder und Jugendliche ihre gesetzlich verankerten Beteiligungsrechte wahrnehmen können.

Zum Inhalt springen