Die BAG KJS fordert deshalb am Rande der Sondierungsgespräche dazu auf, Jugendarmut effektiv zu bekämpfen. „Dazu sind Investitionen in mehr Bildungschancen und auch konkrete Zusagen im Koalitionsvertrag nötig, wie die Entschärfung der Sanktionen für unter 25-Jährige im SGB II oder ein Grundeinkommen für Kinder und Jugendliche“, so Maier. „Statt mittels Sanktionen finanziellen Druck auf junge Menschen am Rand der Gesellschaft auszuüben, sollten Perspektiven für sie geschaffen werden. Ein gesetzlich verankertes Recht auf Ausbildung wäre beispielsweise ein Instrument, dass Perspektiven schaffen könnte.“
Eine neue Bundesregierung und ein neuer Bundestag werden sich auch daran messen lassen müssen, inwieweit sie gute und sichere Lebensbedingungen für junge Menschen bereitstellen. Die künftigen Koalitionspartner müssen Hindernisse für eine gelingende berufliche und soziale Integration junger Menschen abbauen. Das beinhaltet auch Integrationshindernisse für junge Geflüchtete. Dafür bedarf es gute und schnelle Zugänge zu beruflicher Ausbildung für alle jungen Menschen in Deutschland, unabhängig von Status, Bleiberecht und Aufenthaltstitel.
Einer Politik, die nur schnelle Lösungen sucht und Probleme nur symptomatisch behandelt, erteilt die BAG KJS eine Absage. Für alle jungen Menschen in Deutschland müssen dieselben Chancen bestehen, unabhängig von sozialer oder kultureller Herkunft. Kurzzeitige Projektförderungen und aneinandergereihte Modellprojekte sind kontraproduktiv.
Ziel der Jugendsozialarbeit in katholischer Trägerschaft ist es, allen in Deutschland lebenden jungen Menschen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Daher macht sie sich stark für eine gerechte Bildungs- und Sozialpolitik.“
Link: www.jugendarmut.info
Quelle: BAG KJS