Armutsrisiko junger Menschen am Übergang pandemiebedingt gestiegen

Der institutionelle Übergang von der Schule in den Beruf gelang auch vor der Coronakrise nicht reibungslos für alle Jugendlichen. Doch durch die Auswirkungen der Pandemie habe sich die Situation verschlimmert, schreibt Susanne Nowak im Leitartikel des Januar-Infodienstes „jugendsozialarbeit nord“. Nowak ist Bundesreferentin bei IN VIA Deutschland im Netzwerk der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. und u. a. zuständig für Fragen der beruflichen Integration junger von Benachteiligung betroffener Menschen. Die während der Coronapandemie fehlende berufliche Orientierung und unzureichende Angebote der Berufsberatung seien als weitere Hemmnisse auf dem Weg in die Arbeitswelt für Jugendliche hinzugekommen. Dass sich die Lebenslagen junger Menschen in Deutschland unterscheiden und somit auch deren Teilhabechancen divergieren, ist nicht neu. Jedoch habe Corona die Situation für junge Menschen, die in armutsbelasteten Lebensverhältnissen aufwachsen, verschlimmert stellt Nowak in ihrem Artikel heraus.

Helfen kann nur ein Bündel an Maßnahmen

Die zuvor bestehenden Probleme wurden verschärft. Die gewünschte Ausbildungsstelle zu finden, gelang zunehmend weniger jungen Menschen. Bereits vor der Coronakrise galten über 14% eines Jahrgangs als „Ungelernte“, denen Nowak, weil ohne Berufsausbildung, schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt prophezeit. Um den deutlichen Spuren der Pandemie auf dem Ausbildungsmarkt zu begegnen, schlägt Nowak vor, Berufsorientierung und Berufseinstiegbegleitung (BerEb) dauerhaft und krisensicher anzubieten. Die Übernahme der erforderlichen Kofinanzierung für die BerEb sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein. Doch noch immer würden sich acht der 16 Bundesländer zurückhalten. 

Damit Jugendliche nach der Coronakrise wieder den Mut aufbringen eine Ausbildungsstelle zu suchen, erfolgreich in eine Ausbildung einmünden können und diese auch erfolgreich abschließen, gibt es nicht die EINE Lösung. Nowak tritt für ein ganzes Bündel an Maßnahmen ein. Neben der Absicherung der Berufseinstiegsbegleitung plädiert sie dafür, aufsuchende Jugendsozialarbeit auszubauen, die Angebote der außerbetrieblichen Ausbildung auszuweiten und die Assistierte Ausbildung (AsA, § 74ff, SGB III) bedarfsgerecht zu erweitern. 

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Der vollständige Artikel ist im Infodienst „jugendsozialarbeit nord“ Nr. 238 erschienen und kann angefordert werden bei: ina.samusch@jugendsozialarbeit.de. Der Infodienst ist kostenpflichtig für 30,00 Euro jährlich zu bestellen. Herausgeber ist die KJS Nord gGmbH – eine Mitgliedsorganisation der BAG KJS. Die KJS Nord ist der Zusammenschluss von überörtlichen katholischen Trägerorganisationen in den Bistümern Hildesheim, Osnabrück und dem Offizialatsbezirk Oldenburg. Hauptgesellschafter sind die Diözesancaritasverbände Hildesheim und Osnabrück sowie der Landescaritasverband für Oldenburg. 

Quelle: KJS Nord; Susanne Nowak – IN VIA Deutschland 

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