Der Präsident des Kinderschutzbundes in Deutschland, Heinz Hilgers, hat eine vielseitige und frühe Unterstützung für Kinder in Armut gefordert. „Eine Kommune oder ein Bundesland kann die derzeitige Kinderarmut nicht beseitigen, aber sie kann dafür sorgen, dass Armut nicht von Generation zu Generation weiter vererbt wird“, sagte Hilgers im Rahmen einer Veranstaltung in Marl. Die Situation ist nach Worten des Kinderschutzbundes dramatisch: Deutschlandweit lebten im Jahr 2017 mehr als drei Millionen Jungen und Mädchen von staatlichen Transferleistungen. Im Jahr 2000 waren es 1,45 Millionen. Damit habe sich die Zahl mehr als verdoppelt, obwohl die Zahl der Kinder insgesamt abgenommen hat. Darüber hinaus sei die Dunkelziffer hoch, weil viele Menschen Wohngeld oder andere Hilfen aus Scham nicht in Anspruch nähmen. „Kinder haben ein Recht auf Gesundheitsvorsorge, Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe“, unterstrich der Kinderschutzbund-Präsident. Das seien genauso grundrechtliche Ansprüche wie die Menschenrechte. Insgesamt kritisierte er, dass die Hartz IV-Regelsätze nicht ausreichten, um Kindern einen guten Start zu garantieren.
Quelle: Kinderschutzbund; epd