Daten aus dem Mikrozensus zeigen für 2022 zwar insgesamt einen leichten Rückgang der Armutsgefährdung in Deutschland– allerdings nicht bei Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Alleinerziehenden. In diese Gruppen ist das Armutsrisiko zuletzt sogar gestiegen. Waren 2021 noch 16,9 Prozent der Menschen in Deutschland von Armut gefährdet, waren es 2022 noch 16,7 Prozent. Doch der Eindruck darf uns nicht in Sicherheit wiegen. Bei unter 18-Jährigen waren 2022 laut Statistik 21,6 Prozent armutsgefährdet. Im Vorjahr waren es noch 21,3 Prozent. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. zeigt in ihrem Monitor „Jugendarmut in Deutschland 2022“ wie sehr die Inflation Lebensmöglichkeiten junger Menschen einschränkt und wie Armut Entwicklung behindert.
Doch die Bundesregierung streitet derweil über die Einführung der Kinder- und Jugendgrundsicherung. Im Koalitionsvertrag hatte die Bundesregierung außerdem vereinbart, dass Existenzminimums für Kinder neu zu definieren. Bisher wurde dazu noch nichts Nennenswertes unternommen. Das kritisiert nun auch ein Bündnis aus 28 zivilgesellschaftlichen Organisationen. Für den Erfolg der Kindergrundsicherung sei die Beantwortung der Frage, was und wie viel ein junger Mensch brauche, entscheidend. Das Existenzminimum selbst müsse sauber und realistisch ermittelt werden. So reichten die bisherigen Ansätze bei der Ernährung nicht einmal aus, um den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu folgen, wird von dem Bündnis beklagt.
Quelle: BAG KJS; Statistisches Bundesamt; Zukunftsforum Familie; epd