Die große Mehrheit der arabischen Jugendlichen lehnt laut einer neuen Studie die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) ab. Dennoch können sich immer noch 13 Prozent der Befragten vorstellen, den IS zu unterstützen, ergab der „Arab Youth Survey 2016“. 2015 hatten noch 19 Prozent angegeben, sie seien dem IS nicht abgeneigt. Für die Studie hatte eine Agentur aus Dubai zu Jahresbeginn 3.500 Araber zwischen 18 und 24 Jahren in 16 Ländern der Region befragt.
Die Hälfte der jungen Leute bewertete die Terrororganisation als das derzeit „größte Hindernis“ für den Nahen und Mittleren Osten. 78 Prozent gaben an, sie würden die Gruppe selbst dann nicht unterstützen, wenn diese weniger Gewalt anwendete. Ebenfalls etwa drei Viertel der Befragten glauben, dass die Dschihadisten mit ihrem Bestreben, dauerhaft ein Kalifat zu errichten, scheitern werden.
Die Rolle des Islam wird von den befragten Jugendlichen kritisch gesehen: Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, Religion habe ein zu großes Gewicht in der Region. Etwa die Hälfte der knapp vierhundert Millionen Araber ist jünger als 25 Jahre. Zugleich sind junge Menschen in der arabischen Welt häufig marginalisiert und haben unter anderem große Probleme bei der Jobsuche.
Das spiegelt sich auch in der Sorge um die eigene Zukunft wider. Laut der Studie sind 37 Prozent der jungen Araber der Ansicht, ihre Länder böten ihnen keine guten Berufsaussichten. Knapp ein Viertel der Befragten glaubt, dass es vor allem der Mangel an Arbeitsplätzen sei, der junge Menschen in die Arme des IS treibt.“
Quelle: KNA