Auszüge aus dem Grundlagenpapier der BAG KJS Chancengerechtigkeit. Allen jungen Menschen Teilhabe ermöglichen zum Bundestagswahljahr 2017:
„(…) Der Monitor Jugendarmut in Deutschland 2016 zeigt, dass in Deutschland trotz eines steten Wirtschaftswachstums jeder fünfte Jugendliche in Armut aufwächst. Weitere 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind von Armut bedroht. 243.000 junge Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren haben keinen Schulabschluss. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, an denen sich die Bildungs- und Sozialpolitik in Deutschland messen lassen müssen. Hinter jeder dieser Zahlen verbergen sich individuelle Schicksale von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Ausgrenzung, Perspektivlosigkeit sowie soziale und strukturelle Benachteiligung tagtäglich erleben. Basierend auf den Grundsätzen der christlichen Soziallehre unterstützt die Jugendsozialarbeit in katholischer Trägerschaft junge Menschen, unabhängig von Herkunft oder Bildungsniveau, in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und Identität. Dort, wo Übergänge in ein selbstbestimmtes Leben noch nicht gelingen, sind sozialpädagogische Hilfe und finanzielle Unterstützung notwendig. (…)
Daher rufen wir politische Entscheidungsträger und -trägerinnen auf, allen jungen Menschen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Die Aktivitäten in den einzelnen politischen Handlungsfeldern sind an diesem Ziel auszurichten. Hierfür ist es notwendig, Bildungsgerechtigkeit herzustellen und damit Bildungschancen für alle zu erhöhen sowie durch die Garantie einer beruflichen Ausbildung auch eine nachhaltige berufliche Integration zu gewährleisten. (…)
Wir befürworten eine Politik, die Jugendliche bei ihrer Suche nach Lebenssinn und Orientierung unterstützt und zur Befähigung gerade derjenigen jungen Menschen beiträgt, die mit erschwerten Bedingungen zurechtkommen müssen. Wir fordern eine Politik, die dazu ermuntert Lebensentwürfe zu erproben. Für alle jungen Menschen in Deutschland müssen dieselben Chancen bestehen, um sich in einer Welt im Wandel zurechtzufinden. Dabei muss jeder junge Mensch die individuelle Förderung erhalten, die er dafür benötigt.
Um in Deutschland eine generationsgerechte Bildungs- und Sozialpolitik zu etablieren, sind die rechtlichen Voraussetzungen weiter anzupassen. (…)
Forderungen aus den einzelene Bereichen:
Bildung(…)
##Bildung durch Partizipation fördern (…)
##Schulsozialarbeit flächendeckend ausbauen und absichern (…)
##Ganztagsschule mitgestalten (…)
##Zugang zur Hochschulbildung verbessern (…)
##Junge Menschen in Ausbildung begleiten (…)
##Angebote unterschiedlicher Rechtskreise kombinieren (…)
##Verlässliche Angebote für schwer erreichbare Jugendliche schaffen (…)
##Jugendwohnen ohne Einschränkung garantieren (…)
##Jugendstrategie europäisch denken (…)
##Bessere Bildungschancen für junge Geflüchtete schaffen (…)
##Jugendmigrationsdienste ausbauen (…)
##Verschärfte Sanktionen im SGB II für junge Menschen unter 25 Jahren abschaffen (…)“
Quelle: BAG KJS
Dokumente: Grundlagenpapier_der_BAG_KJS__zum_Bundestagswahljahr_2017.pdf