Nach fast dreijähriger Arbeit hat die Enquete-Kommission „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ ihren Abschlussbericht vorgelegt. Zu lesen ist eine beeindruckende und umfassende Darstellung der beruflichen Bildung in Deutschland mit jeweils detaillierten Handlungsempfehlungen. Für junge Menschen mit Unterstützungsbedarf ist der Bericht leider enttäuschend, stellt die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. in ihrer Pressemitteilung fest. Denn bei den konkreten Forderungen bleiben von Benachteiligung betroffene Jugendliche außen vor.
Es wird zwar ein umfangreicher Pakt für berufliche Bildung gefordert. Berufsorientierung, Berufsvorbereitung und Jugendberufshilfe gehören offensichtlich nach Ansicht der Enquete-Kommission nicht hierzu. Hier soll lediglich geprüft werden, ob diese Bereiche einbezogen werden können. Wer dies prüfen soll, anhand welcher Kriterien und wodurch sonst dieser Bereich entsprechend finanziert werden soll, bleibt völlig offen. Für die BAG KJS ist diese Haltung nicht nachvollziehbar. Bereits beim DigitalPakt Schule werden benachteiligte junge Menschen nicht ausreichend berücksichtigt.
Homeschooling oder Berufsorientierung funktioniert nicht, wenn nur ein Handy mit Prepaidkarte zur Verfügung steht. Auch nicht in Maßnahmen der Jugendberufshilfe oder im Berufsschulunterricht. Die BAG KJS hat mehrfach eine gezielte Förderung benachteiligter Jugendlicher gefordert und sich für ein Bundesprogramm Digitalisierung in der Jugendsozialarbeit ausgesprochen.
Quelle: BAG KJS; Pressedienst des Deutschen Bundestages