Antifeminismus entschlossen entgegentreten

IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e.V., Mitglied der BAG KJS, fordert zum Weltfrauentag, dem Antifeminismus entschlossen entgegenzutreten. Der Fachverband mahnt, Antifeminismus als Angriff auf die Demokratie ernst zu nehmen. Die neue Bundesregierung muss aus Sicht von IN VIA mehr Maßnahmen ergreifen, um Angriffe auf Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit abzuwehren. Dazu gehöre auch eine gleichberechtigte Repräsentanz im Bundeskabinett.

Antifeministische Bewegungen zielten darauf ab, das Machtgefälle in den Geschlechterverhältnissen aufrecht zu erhalten. Sie verstünden Heterosexualität als Norm. Diese Vorstellungen seien in der Gesellschaft weit verbreitet: Rund ein Viertel der Befragten der Leipziger Autoritarismus-Studie 2024 zeige ein geschlossen antifeministisches Weltbild. Damit einhergingen transfeindliche Einstellungen, die sogar bei 37 Prozent der Deutschen vorherrschten.

Antifeminismus als Angriff auf die Demokratie ernst nehmen

Katja Schauen, Vorständin von IN VIA Deutschland erläutert: “Diese Zahlen verdeutlichen, dass Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit von Vielen infrage gestellt werden. Das machen sich antifeministische Akteur*innen zunutze, um strategisch gegen Errungenschaften und Vorhaben in diesem Bereich vorzugehen – oftmals weltweit vernetzt. Das trifft die Grundfesten unserer heutigen freiheitlichen Demokratie.“

Antifeminismus sei häufig ein Einfallstor für Rechtsradikalismus oder religiös begründeten Fundamentalismus. Soziale Medien spielten bei der Radikalisierung eine wichtige Rolle. Einer Studie der Dublin City University (2024) zufolge brauche es nur wenige Minuten, bis junge Männer zwischen 16 und 18 Jahren auf TikTok mit antifeministischen Inhalten in Kontakt kämen. Gleichzeitig würden Aktivist*innen und Politiker*innen, die sich für geschlechtliche Vielfalt, Selbstbestimmung und Gleichstellung einsetzen, online massiv attackiert.

Entschieden gegen antifeministische Narrative vorgehen

“Wir können nicht zulassen, dass diese Menschen gezielt zum Schweigen gebracht werden. Wenn sie sich aus politischen Diskursen zurückziehen, hat das verheerende Folgen für unsere Demokratie.  Darum braucht es dringend einen effektiveren Schutz von Betroffenen und eine verbesserte Strafverfolgung“, fordert Schauen.  Auch die Vermittlung von Medienkompetenzen sei von großer Bedeutung, um dem Mobilisierungspotential antifeministischer Narrative etwas entgegenzusetzen. Praxisangebote von IN VIA böten einen Raum, um Geschlechterrollen zu reflektieren und sich z.B. kritisch mit Inhalten von Tradwife-Influencerinnen auseinanderzusetzen. Sozialpädagogische Fachkräfte seien zudem wichtige Ansprechpartner*innen für von Angriffen Betroffene. Zur Unterstützung der IN VIA-Einrichtungen bei dieser Aufgabe startet der Bundesverband im April ein Projekt mit dem Fokus auf geschlechtsspezifische Gewalt im Netz.

IN VIA fordert die neue Bundesregierung auf, endlich ein Gesetz gegen digitale Gewalt zu verabschieden. Die wichtige Arbeit von zivilgesellschaftlichen Initiativen für Geschlechtergerechtigkeit wie der Meldestelle Antifeminismus müsse ausgebaut und verstetigt werden. Dazu müsse die Bundesregierung erforderliche Ressourcen zur Verfügung stellen, damit diese Arbeit nicht von politischen Mehrheiten in Ländern oder Kommunen abhänge.

 

Text: IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e.V.

 

Ähnliche Artikel

Antifeminismus entschlossen entgegentreten

IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Deutschland e.V., Mitglied der BAG KJS, fordert zum Weltfrauentag, dem Antifeminismus entschlossen entgegenzutreten. Der Fachverband mahnt, Antifeminismus

Skip to content